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Groß angelegter Betrug: „Durchfall-Masche“ auf Mallorca

800 mutmaßliche Betrüger wurden von der spanischen Polizei jetzt identifiziert. Sie sollen Lebensmittelvergiftungen vorgetäuscht haben, in der Hoffnung, dafür Entschädigungen kassieren zu können. Dabei waren die Betrüger als Touristen auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca, aber auch anderen Balearischen Inseln unterwegs. Sobald sie wieder zu Hause angekommen waren, täuschten sie Durchfall-Erkrankungen vor, um so die Reisekosten zurückfordern zu können.

Britische Betrüger auf Balearen

Laut Angaben der Policía Nacional handelte es sich bei den 800 mutmaßlichen Betrügern ausschließlich um britische Staatsbürger. Sie haben mit der Hilfe von 77 britischen Anwaltskanzleien Klagen gegen die Hotels und Reiseveranstalter auf den Balearen eingereicht.

Allerdings habe nur ein extrem geringer Teil der Kläger tatsächlich einen Arzt aufgesucht, wie es weiter hieß. Außerdem habe man alle betroffenen Hotels genauer untersucht und eine Gesundheitsinspektion durchgeführt. Diese haben die Hotels anstandslos überstanden.

Die mittlerweile als „Durchfall-Masche“ bekannte Form des Betrugs sollen die britischen Urlauber übrigens jahrelang in Spanien durchgeführt haben. Nach Angaben der spanischen Behörden reichten in vielen Fällen schon der Kauf eines Durchfallmittels und der zugehörige Kassenbon aus. Damit konnte die Durchfallerkrankung bereits als bewiesen anerkannt werden

Stecken britische Anwälte hinter der „Durchfall-Masche“?

Zusätzlich heißt es, dass britische Anwälte die meisten der mutmaßlichen Betrüger zur „Durchfall-Masche“ angestiftet haben sollen. Alleine 2013 wurden nach einer amtlichen Schätzung nur Mallorca betreffend mindestens 50 Millionen Euro ergaunert. Bereits Anfang des Jahres hatte die spanische Polizei die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.

Grund dafür: Die Behörden sind im letzten Jahr hellhörig geworden, nachdem die Reklamationen um fast 700 Prozent sprunghaft angestiegen waren. Insbesondere All-Inclusive-Hotels und Unterkünfte mit Halbpension waren von den Betrügern auserkoren worden. Diese sind nämlich besonders anfällig für eine Lücke im britischen Verbraucherschutzgesetz.

Quelle: dpa

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