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DGA startete Disziplinarverfahren gegen Harvey Weinstein

Normalerweise hält sich die Branchenvereinigung Directors Guild of America, kurz DGA, heraus, wenn Vorwürfe gegen eines ihrer Mitglieder erhoben werden. Doch im Fall Harvey Weinstein macht die DGA eine Ausnahme. Gegen ihn wurde am 13. Oktober 2017 ein Disziplinarverfahren in die Wege geleitet. Das bestätigte der DGA-Präsident Thomas Schlamme in ein einem Interview in New York. Das Disziplinarverfahren läuft darauf hinaus, Harvey Weinstein aufgrund der weitgehend bestätigten Vorwürfe der sexuellen Übergriffigkeit aus dem Berufsverband der Regisseure auszuschließen.

Die Weinstein-Affäre zieht immer größere Kreise

Seit sich die ersten Opfer von Harvey Weinstein zu Wort gemeldet haben, finden immer mehr Opfer den Mut, sich öffentlich dazu zu bekennen. Nachdem die New York Times am 5. Oktober 2017 einen Artikel veröffentlicht hatte, nachdem bereits acht Gerichtsverfahren gegen Harvey Weinstein laufen, gab es zahlreiche Hinweise darauf, dass die Zahl der Opfer des Medienmoguls weitaus größer sein könnte, als bisher angenommen worden war. Zu den Opfern sollen nach eigenen Angaben beispielsweise auch Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow, Cara Delevigne, Rosanna Arquette und Ashley Jupp gehören.

Das hat inzwischen auch dazu geführt, dass erste Rechtsanwälte die Forderung nach einer Gesetzesänderung aufgemacht haben. In der Praxis ist es üblich, dass im Verborgenen gerade bei hochrangigen Sportlern, Künstlern und Politikern mit den Opfern private Vergleiche abgeschlossen werden, bei denen die Entschädigungen nur fließen, wenn die Opfer Stillschweigen über das bewahren, was sie erlebt haben. Nun sollen nach Meinung dieser Rechtsanwälte solche Vergleichsvereinbarungen verboten werden.

Auch weitere Organisationen beabsichtigen den Ausschluss von Weinstein

Die DGA ist nicht der einzige Berufsverband, der nun gegen Harvey Weinstein vorgeht. Ähnlich hatten sich im Vorfeld der DGA-Ankündigung auch bereits die Gewerkschaft der Drehbuchautoren (SAG-AFTRA) und die Vereinigung der Produzenten (Producers Guild of America, kurz PGA) geäußert. Alle genannten Organisationen haben darüber hinaus angekündigt, die Rechte der Opfer solcher Missbräuche zu stärken. Auch wurde der Medienmogul von seinem Bruder aus der eigenen Produktionsfirma geworfen und aus der Oscar-Academy ausgeschlossen. Harvey Weinstein hat auch bereits familiäre Konsequenzen des Bekanntwerdens seiner Vergewaltigungen zu spüren bekommen, denn seine Frau (Georgina Chapman) hat sich unmittelbar danach von ihm getrennt. Damit hat Weinstein, der als ausführender Produzent beispielsweise an der Filmreihe „Herr der Ringe“ beteiligt war, seiner bisher erfolgreichen Karriere selbst ein Ende bereitet.

Quelle: NY Times, hollywoodreporter.com

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