
Lange wurden Berufspendler, pendelnde Auszubildende und andere Reisende darüber im Ungewissen gelassen, wie hoch ihre Fahrtkosten im kommenden Jahr ausfallen würden. Nun ist es der Bundesregierung endlich gelungen, zumindest das
Warum hat die Entscheidung zum Deutschlandticket so lange gedauert?
Der Grund für die Verzögerungen lag in der Frage der Finanzierung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (ehemals FDP, jetzt parteilos) wollte die Zuschüsse der Bundesregierung zur Finanzierung des Deutschlandtickets (aufgrund des bisherigen Preises auch 49-Euro-Ticket genannt) stoppen. Die dadurch entstehende Lücke sollten die Bundesländer mit erhöhten Zuschüssen schließen, doch zahlreiche Länder erklärten mehrfach fehlende finanzielle Spielräume. Zudem ist die Bundesregierung durch das seit 1993 geltende Regionalisierungsgesetz dazu verpflichtet, sich am öffentlichen Nahverkehr zu beteiligen, weil er per Gesetz als eine der zentralen Aufgaben der sogenannten Daseinsvorsorge gilt. Bisher scheiterte die Umsetzung am Widerstand der aus der Ampelkoalition ausgeschiedenen FDP.
Wie sieht die bisherige Bilanz für das Deutschlandticket aus?
Das Deutschlandticket wurde im Juni 2022 als (auf drei Monate) befristetes Angebot zum Preis von 9 Euro eingeführt. Daraus entwickelten sich Diskussionen um ein dauerhaft günstiges Ticket als Unterstützung der Bevölkerung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und mit Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz einzuführen. Dabei war auch eine Umbenennung in „Klimaticket“ im Gespräch. Doch die Reisenden mussten 8 Monate warten, bis sie das Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro nutzen konnten. Die Akzeptanz in breiten Kreisen der Bevölkerung ist hoch, wie ein Blick auf die aktuellen Nutzerzahlen beweist. Nach den Angaben der Deutschen Bahn sind durchschnittlich 13 Millionen Menschen mit dem vergünstigten Ticket unterwegs, auch wenn damit beispielsweise ICE-Verbindungen nicht genutzt werden können. Das resultiert unter anderem aus der Tatsache, dass vor allem in den größeren Städten die Monatskarten für den lokalen ÖPNV teils deutlich teurer sind als das Deutschlandticket.
Quelle: Bundestag, Deutsche Bahn
Weitere Meldungen
Öffentliche Verkehrsmittel werden immer beliebter
Aktuelle Studien beweisen: Auslandsreisen werden wieder beliebter
Tourismusbranche in Deutschland weiter im Aufwind