Der neue Betreiber für den Flughafen Frankfurt-Hahn wird das in China beheimatete Unternehmen Shanghai Yiqian Trading. Das wurde von der aktuellen Betreibergesellschaft und der Landesregierung Rheinland-Pfalz zu Wochenbeginn offiziell bestätigt. Der Preis der 82,5 Prozent Anteile der Landesregierung soll inoffiziellen Angaben zufolge bei einem „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ liegen. Verwunderlich ist dieser Dumpingpreis nicht, denn der Flughafen brachte der den bisherigen Betreibern in den letzten Jahren erhebliche Verluste ein. Sie betrugen allein für das Jahr 2014 stolze 45,2 Millionen Euro.
Auch Hessen will seine Anteile am Flughafen Frankfurt-Hahn verkaufen
17,5 Prozent der Anteile am Airport Hahn hält derzeit noch die hessische Landesregierung. Aber auch hier laufen bereits erfolgreiche Verhandlungen mit Shanghai Yiqian Trading, diese ebenfalls zu übernehmen. Ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell konnten die chinesischen Käufer bisher nicht präsentieren. Es steht lediglich fest, dass der Frachtverkehr stark ausgebaut werden soll. Eigens dafür verhandelt Shanghai Yiqian Trading bereits mit Yangtze River Express, einer gleichfalls in China beheimateten Frachtfluggesellschaft. Auch dem derzeit intensivsten Nutzer des Airports Frankfurt-Hahn, der irischen Airline Ryanair, sollen Angebote zum Ausbau der dort abgewickelten Passagierflüge unterbreitet werden.
Wissenswerte Fakten zum Flughafen Frankfurt-Hahn
Der Airport Hahn ist rund 124 Kilometer vom Zentrum der Stadt Frankfurt am Main entfernt. Er wurde als Fracht- und Passagierflughafen im Jahr 1993 eröffnet, nachdem er ursprünglich im Jahr 1951 als Militärflughafen konzipiert und gebaut wurde. Im Jahr 2015 wurden auf dem rund 560 Hektar großen Gelände mehr als 21.000 Flugbewegungen registriert. Das Passagieraufkommen lag im gleichen Jahr bei rund 2,67 Millionen. Außerdem wurden in Frankfurt-Hahn rund 132.600 Tonnen Fracht umgeschlagen. Ein großer Nachteil des Airports ist die Tatsache, dass er nicht direkt mit der Eisenbahn erreicht werden kann. Die Passagiere können lediglich mit Fernbuslinien an- und abreisen. Bis zum Jahr 2018 soll die Hunsrückquerbahn reaktiviert werden, von welcher der Flughafen früher schon einmal bedient wurde. Geplant ist ein Airport-Express im Stundentakt.
Quelle: dpa, n-tv,
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