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Filmstudio Babelsberg meldet Kurzarbeit an

Clapboard Cinema Entertainment

Der Hollywood-Streik hat auch Auswirkungen auf die deutsche Filmbranche. Das Filmstudio Babelsberg hat jetzt einen Teil der Belegschaft in Kurzarbeit geschickt.

Als Grund für die Maßnahme, die ab dem 01.09.2023 für einen Teil der Beschäftigten geplant ist, gibt man eine schlechte Auftragslage sowie den andauernden Hollywood-Streik an. Laut Betriebsrat sollen rund 40 der 100 Beschäftigten betroffen sein, was eine Sprecherin des Unternehmens nach einem Bericht des RBB bestätigte.

Autorenstreik in den USA wirkt sich auf Deutschland aus

Bereits seit Mai 2023 streiken Drehbuchautoren in den USA, seit Juli 2023 sind auch die Schauspieler in den Streik getreten. Das Filmstudio Babelsberg, das als Wiege des deutschen Films gilt, wechselte im Frühjahr die Leitung. Seitdem wird das Studio durch ein Unternehmen geleitet, das zu einem US-Immobilieninvestor gehört. Aufgrund des aktuellen „Produktionsstillstands bei Streaming-, Fernseh- und Filmprojekten, der weltweit infolge der anhaltenden Streiks der US-amerikanischen Drehbuchautoren- und Schauspielergewerkschaft eingetreten ist“, wurde die Kurzarbeit angeordnet, um Arbeitsplätze zu sichern. Das zumindest teilte Co-Vorstandschef Andy Weltman mit.

Man halte durchaus am Standort Babelsberg fest und glaube an die Zukunft des Filmstudios. Außerdem glaubt man fest daran, dass die Dauer der Kurzarbeit sich verkürzen lässt, wenn die Produktionsaktivitäten wieder aufgenommen werden.

Kanzler Scholz auf Seiten von Babelsberg

Erst Mitte August hatte Bundeskanzler Olaf Scholz das Filmstudio besucht und dessen Bedeutung für den Filmstandort Deutschland hervorgehoben. Bis spätestens 2024 hatte er zudem weitreichende Entscheidungen zur Filmförderstruktur zugesagt. Weltman hatte bei dem Besuch mögliche Steuervergünstigungen für die Filmbranche in Deutschland ins Gespräch gebracht.

Laut eigenen Angaben ist das Studio Babelsberg das älteste Großatelier-Filmstudio weltweit. Gedreht wurden hier Filme, wie „Nosferatu“, „Bridge of Spies“ oder die Serie „Babylon Berlin“. Im März 2023 gab die Produktionsstätte ihre Leitung an die Cinespace Studios ab, die wiederum zum US-Immobilieninvestor TPG gehören.

Besorgt über die aktuelle Entwicklung zeigte sich auch das Brandenburger Wirtschaftsministerium. Laut Staatssekretär Hendrik Fischer habe man keine klare Aussage seitens TPG erhalten, wohin die Reise gehen solle. Laut Betriebsrat sind zwar aktuell keine Produktionen da, man habe jedoch andere Aufträge gewinnen können. Dennoch ist auch die deutsche Filmwelt insgesamt besorgt: Filmemacher Volker Schlöndorff etwa sprach von „allerhöchster Gefahr“ für das Studio nach einer monatelangen Drehpause. Konkret hieß es, es seien acht Monate ohne Aktivitäten vergangen.

Quelle: dpa

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