Elektroschrott sorgt für Probleme – und zwar vor allem deshalb, weil er falsch und unsachgemäß entsorgt wird. Einer aktuellen Studie zufolge wird Elektroschrott in der EU nur zu einem Drittel sach- und fachgerecht entsorgt. Zu diesem Elektroschrott zählen unter anderem ausgemusterte Computer. Zwei Drittel des Elektroschrotts, das entsprach 2012 6,2 Millionen Tonnen, werden der Studie zufolge falsch recycelt, einfach weggeworfen oder ins Ausland gebracht.
Umweltprobleme durch Elektroschrott
Aus der Studie der EU-Umweltorganisation CWIT zum Kampf gegen den illegalen Elektroschrott geht ebenfalls hervor, dass dieser falsche Umgang mit der Entsorgung zu Umweltproblemen führt. Sie entstehen durch austretende Gifte aus den Elektrogeräten.
Außerdem entsteht ein wirtschaftlicher Schaden, da viele Wertstoffe in Altgeräten enthalten sind, die richtig recycelt wiederverwendet werden könnten. Der am Sonntag erschienene Bericht sorgte für Aufsehen in der EU. So erklärte Pascal Leroy, Generalsekretär beim europäischen Entsorgungsforum WEEE, dass der Elektroschrott den „am schnellsten wachsenden der weltweiten Müllströme darstellt“.
Elektroschrott: Vergehen bei Entsorgung werden nur selten geahndet
Dabei könnte durchaus etwas passieren. Den aktuellen Zahlen Interpols zufolge werden unsachgemäßer Umgang und illegaler Handel mit Elektroschrott nur in 0,5 Prozent der Fälle überhaupt geahndet. 2012 haben 1,3 Millionen Tonnen Elektroschrott, darunter auch sehr viele funktionsfähige Computer, die EU-Staaten in illegalen Exporten verlassen. Gut 4,7 Millionen Tonnen Elektroschrott werden innerhalb der EU-Länder verschoben. Das ist das Zehnfache der derzeit offiziell erklärten Menge.
Durch den nicht ordnungsgemäßen Umgang mit der Entsorgung von Elektroschrott entstehen der aktuellen Studie zufolge volkswirtschaftliche Schäden zwischen 800 Millionen und 1,7 Milliarden Euro. Daher sollten Polizei, Richter, Staatsanwaltschaften und Co. nach der Empfehlung des Berichts besser ausgebildet werden. Zusätzlich müssten die Strafverfolgungsbehörden besser koordiniert werden und es müssten einheitliche Richtlinien zur Strafverfolgung eingeführt werden. Das Regelwerk jedoch wurde bisher von einem Drittel der EU-Länder nicht übernommen.
Quelle: Morgenpost
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