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Easyjet-Chef verzichtet auf einen Teil seines Gehalts

Dass Männer und Frauen ungleich bezahlt werden, ist weltweit ein Problem. Besonders drastisch äußert sich dieses jedoch bei der Billig-Airline Easyjet. Hier sind die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen so hoch wie in kaum einem anderen Unternehmen. Jetzt will Easyjet-Chef Johan Lundgren auf einen Teil seines Einkommens verzichten, um seine Solidarität mit den Frauen im Unternehmen zu bekunden.

Allzu hoch fällt der Verzicht dabei freilich nicht aus, er liegt bei 34.000 Pfund, also knapp 40.000 Euro jährlich. Laut Easyjet wird Lundgren damit aber genauso viel wie seine Vorgängerin Carolyn McCall verdienen, nämlich 800.000 Euro pro Jahr. Der Schwede hatte ursprünglich ein Jahresgehalt von 840.000 Euro ausgehandelt, so dass sein Verzicht am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Bonus für Easjet-Chef Lundgren bleibt

Noch dazu ist der Bonus von Lundgren von dem Verzicht nicht betroffen. Dieser kann bis zu 1,7 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr betragen. Dass diese Zahlen so gut bekannt sind, liegt übrigens daran, dass britische Unternehmen, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen, die Daten zu Bezahlung von Männern und Frauen veröffentlichen müssen.

Spätestens bis zum April müssen sie die Daten herausgeben. In Deutschland hat man zum Jahresbeginn eine ähnliche Vorgabe eingeführt, die jedoch stark umstritten ist und heftig kritisiert wird.

Frauen bei Easyjet erhalten 50 Prozent weniger Gehalt

Kürzlich erst hatte die britische Regierung unter Berufung auf die Unternehmensangaben bekanntgegeben, dass die Frauen bei der Billig-Airline durchschnittlich 50 Prozent weniger verdienen als die Männer. Easyjet gehört damit zu den britischen Unternehmen mit den größten Gehaltsunterschieden zwischen den Geschlechtern.

Ein weiteres Problem: Es gibt kaum Pilotinnen, die bei Easyjet fliegen. Jetzt will man bis 2020 wenigstens 20 Prozent der Pilotenstellen mit Frauen besetzen. Der neue Easyjet-Chef Lundgren will dieses Ziel sogar noch übertreffen.

Auch bei der BBC gab es in der letzten Woche die Ankündigung, dass männliche Moderatoren auf Teile ihres Gehalts verzichten wollten. Anlass dafür war eine Korrespondentin, die angeprangert hatte, dass ihre männlichen Kollegen gut ein Drittel mehr verdienten als sie selbst. In der Konsequenz hat sie ihren Posten bei der BBC aufgegeben.

Quelle: AFP

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