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Drama um Atommüll-Fässer im AKW Brunsbüttel

Die Atommüll-Fässer im Atomkraftwerk Brunsbüttel sind kaputt – das ist nichts Neues. Doch die Zahl der Fässer, die stark beschädigt sind, steigt immer weiter an. Betroffen sind bereits jetzt 102 der bisher untersuchten 335 Fässer. Und weitere 631 Fässer müssen noch untersucht werden.

Als stark beschädigt gelten die Atommüll-Fässer, wenn die Korrosion wanddurchdringend ist, der Inhalt der Fässer austreten kann oder die Deckel lose sind. Bereits Ende September 2014 stellte sich heraus, dass 55 der bis dato untersuchten 251 Fässer stark beschädigt sind. Die neuen Zahlen stammen vom Donnerstag und wurden vom Umweltministerium, das für die Atomaufsicht zuständig ist, offiziell bestätigt.

Weitere beschädigte Atommüll-Fässer werden in Brunsbüttel erwartet

Auch bei den noch ausstehenden Untersuchungen erwarten die Experten weitere Funde stark beschädigter Atommüll-Fässer. In der Kaverne III, die jetzt als nächstes untersucht wird, lagern 75 Fässer. Die meisten sind mit einem Verdampfer-Konzentrat aus dem Reaktorbetrieb gefüllt. Bereits 1979 wurden hier die ersten Einlagerungen vorgenommen.

Fristgerecht hatte der Betreiber des AKW Brunsbüttel, der Energieversorger Vattenfall, ein Konzept vorgelegt, um die Entsorgung der beschädigten Atommüll-Fässer durchzuführen. Dieses wird aktuell geprüft und mit der Atomaufsicht diskutiert. Zum Abschluss müssen noch Sachverständige ihr OK dazu geben. Zudem muss das Konzept in der Zukunft noch erweitert werden, da bei der letzten Inspektion nicht nur ein deformiertes Fass mit der Spezialkamera entdeckt wurde, sondern auch ein Fass, aus dem der Inhalt austritt.

Bevölkerung soll sich wegen AKW Brunsbüttel nicht sorgen

Trotz der massiv erschreckenden Ergebnisse der ersten Untersuchungen soll die Bevölkerung sich nicht sorgen müssen. Die Atomaufsicht gab an, dass die Inspektionen bis zum Jahresende abgeschlossen sein sollen. Anschließend soll schnellstmöglich mit der Bergung begonnen werden, um eine weitere Verschlechterung des Zustandes der Fässer zu vermeiden.

Vattenfall selbst betonte nochmals, dass die Unterbringung der Fässer sicher sei und weder Personal, noch Bevölkerung einer Gefahr ausgesetzt seien. Selbst der Umweltminister Robert Habeck von den Grünen erklärte, dass die Betonwände und –deckel der Kavernen eine sichere Barriere darstellten.

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