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Dr. Motte plant neuen Rave in Berlin

Brandenburger Tor

Der Loveparade-Gründer Dr. Motte plant einen neuen Rave in Berlin. In den 1990er Jahren war die Loveparade das Techno-Event schlechthin. Ein jähes Ende fand der Hype um den Rave erst in Duisburg, als es zu etlichen Todesfällen kam. Jetzt hat sich Gründer Dr. Motte entschieden, mit einem neuen Rave rund 25.000 Menschen nach Berlin zu locken.

Bereits am 09. Juli 2022 soll es soweit sein. Das neue Techno-Spektakel hört auf den Namen „Rave the Planet“. Bislang rechnet das Team rund um Dr. Motte mit 25.000 Menschen, die auf Berlins Straßen unterwegs sein werden. Hinzu kommen 18 Musikwagen und 150 Künstlerinnen und Künstler.

„Rave the Planet Parade“ – Politik und Musik

Dabei versteht sich die „Rave the Planet Parade“ als politische Demonstration, wie die Veranstalter betonen und sie hat auch einen Katalog von Forderungen mit im Gepäck. Demnach geht es um die Anerkennung und den Erhalt der elektronischen Tanzmusikkultur als kulturelle Leistung. Die Technokultur in Berlin soll den Forderungen zufolge als immaterielles Kulturerbe in die UNESCO-Liste aufgenommen werden.

Auf der zugehörigen Website geht man auch auf die Pandemie ein. Zwei Jahre Pandemie, verbunden mit Social Distancing hätten in der Gesellschaft deutliche Spuren hinterlassen. Daher sei es jetzt an der Zeit, das Trennende zu überwinden und wieder zusammenzufinden. Zudem geht man auf die angespannte Lage in der Welt, insbesondere den Ukraine-Krieg ein. Täglich erreichen uns Schreckensbilder, da sei es umso wichtiger, auch das Gute wieder zu stärken.

„Rave the Planet“ ist nicht Loveparade

Allerdings hat die neue Parade nicht viel mit der Loveparade, die Dr. Motte als Marke schon lange nicht mehr gehört und vor zwölf Jahren katastrophal endete, zu tun. Wie Dr. Motte erklärte, erzähle man „die Geschichte des Spirits der Loveparade weiter“. Das sei aber auch schon alles an Gemeinsamkeiten.

Geplant ist eine Route vom Kurfürstendamm über den Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule. Außer der reinen Musik soll es noch Reden geben und Dr. Motte will 25 Mal ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 12.000 Euro pro Jahr verlosen.

Über Dr. Motte und die Loveparade

Dr. Motte heißt im wahren Leben Matthias Roeingh. Vor über 30 Jahren hat er die Loveparade in Berlin gegründet, wobei sie 1989 noch ein eher kleines Fest mit nur 150 Technofans war, die unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf dem Kurfürstendamm tanzten. Bereits fünf Jahre nach dem Start tanzten bereits 120.000 Raver durch Berlin, 1999 waren es sogar 1,5 Millionen Fans.

In den Jahren 2004 und 2005 musste die Loveparade mangels Sponsoren ausfallen. Danach sprang ein Fitnessstudio-Unternehmer ein. Allerdings fand die Parade in Berlin mit dem Senat bald keinen Konsens mehr und wanderte ins Ruhrgebiet ab. 2007 fand sie in Essen, 2008 in Dortmund statt. 2009 sollte die Loveparade in Bochum durchgeführt werden, wobei die Stadt aus Platz- und Sicherheitsgründen auf die Veranstaltung verzichtete. 2010 war schließlich Duisburg der Gastgeber der Loveparade, allerdings starben 21 Menschen in der Menschenmenge und über 500 weitere wurden verletzt. Das war das Aus für die Loveparade.

Quelle: dpa

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