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Die schnellsten Züge der Welt: Shinkansen L0

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit der Bahn die Strecke von Magdeburg nach München oder von Erfurt nach Rostock in weniger als einer Stunde zurücklegen. Dafür würden viele Urlauber ihr Auto in der heimischen Garage stehenlassen und lieber mit dem Zug fahren. Theoretisch wäre das bei einem entsprechenden Ausbau des Schienennetzes und der Anschaffung neuer Hochgeschwindigkeitszüge möglich. Das beweist der japanische Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen L0. Er soll mit einer regulären Reisegeschwindigkeit von bis zu 505 Kilometern pro Stunde betrieben werden und hat im Testbetrieb auf der eigens dafür in Yamanashi gebauten Strecke am 21. April 2015 einen Geschwindigkeitsrekord von 603 Kilometern pro Stunde aufgestellt.

Welche Besonderheiten weist der Shinkansen L0 auf?

Derart hohe Geschwindigkeiten lassen sich natürlich nicht mit Stahlrädern auf konventionellen Schienen erreichen. Der Shinkansen L0 ist deshalb als Magnetschwebebahn konzipiert. Er verwendet im Gegensatz zur Technik des deutschen Transrapid das elektrodynamische Schwebesystem auch bei niedrigen Geschwindigkeiten. Für die Fahrgäste hat das den Vorteil, dass die Fahrt völlig ruckel- und stoßfrei verläuft. Für eventuelle Ausfälle des Magnetsystems besitzt er zusätzlich einen Linearmotor. Als Vorbild für den Shinkansen L0 diente die Versuchsbaureihe MLX01. Die vorgenommenen Verbesserungen umfassen vor allem die Verringerung des Gewichts sowie des Windkanal-Verhaltens.

Interessante technische Eckdaten des Hochgeschwindigkeitszuges

Entwickelt und gebaut wird der Shinkansen L0 bei Mitsubishi Heavy Industries. Die Endwagen sind jeweils 28 Meter lang. Allein 15 Meter Länge entfallen auf die aerodynamische „Nase“, weshalb in den Endwagen nur jeweils 24 Sitzplätze für Fahrgäste zur Verfügung stehen. Die Mittelwagen sind 24,3 Meter lang und bieten Platz für jeweils 68 Fahrgäste. Die Bestuhlung entspricht der Aufteilung, die in Deutschland bei den Regionalzügen üblich ist. Die Wagen des Shinkansen L0 sind maximal 3,10 Meter hoch und 2,90 Meter breit. Der japanische Hochgeschwindigkeitszug wurde für einen führerlosen Betrieb konzipiert. Nach der kompletten Fertigstellung der Strecke soll der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Osaka und Tokio verkehren. Die Aufnahme des Linienbetriebs auf der Gesamtstrecke ist für das Jahr 2045 geplant.

Quelle: Bloomberg

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