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DGA fordert nach Hackerangriff auf Sony Konsequenzen

Inzwischen scheint sich der Hackerangriff auf Sony zur Staatsaffäre auszuweiten. Am Freitag ließen Mitarbeiter des FBI in offiziellen Statements anklingen, dass die für den Hackerangriff verwendete Software mit hoher Wahrscheinlichkeit von Nordkorea aus verteilt worden wäre. Dieses Fazit wurde aus der Tatsache gezogen, dass die technische Analyse der Hackertools „Links zu anderer Malware aufwies“, die nachweislich aus Nordkorea stammt. Außerdem gäbe es „signifikante Überschneidungen mit bösartigen Cyber-Aktivitäten gegen die US-Regierung, die von IP-Adressen in Nordkorea ausgegangen“ waren, gab das FBI am Freitag zu Protokoll.

Barack Obama reagierte sofort mit einer Pressekonferenz

In einer Pressekonferenz, die daraufhin am 19. Dezember 2014 im Weißen Haus stattfand, sagte der US-Präsident Barack Obama wörtlich, dass die US-Regierung mit „entsprechenden Maßnahmen“ reagieren würde. Zur Art und dem Zeitpunkt machte er keine Aussagen. Die Regierung Nordkoreas bot daraufhin an, sich an den Ermittlungen der Urheber des Hackerangriffs auf Sony zu beteiligen. Die Regierungssprecher in Nordkorea bestritten, selbst der Urheber der Hackerattacke zu sein oder diese in Auftrag gegeben zu haben. Damit schloss sich der US-Präsident der Meinung der FBI-Mitarbeiter an, die diese „Akte der Einschüchterung außerhalb des akzeptablen Verhaltens“ ebenfalls nicht dulden wollen. Sie betrachten die Drohungen gegen Sony und die Kinobetreiber als „Unterdrückung des Rechts der US-Bürger auf freie Meinungsäußerung“.

MPAA sieht komplette Branche nach dem Hackerangriff auf Sony gefährdet

Chris Dodd, der Vorsitzende der Motion Pictures Association of America, kurz MPAA, bezeichnete die Aktionen der Hacker als „verabscheuungswürdige Straftat“, die eine Bedrohung für die gesamte amerikanische Öffentlichkeit darstellen würde. Seiner Meinung nach ist das in der Medienberichterstattung der letzten Wochen untergegangen. Alle haben sich nur auf die Inhalte der Sony-internen vertraulichen Dokumente gestürzt. Derartige Hackerangriffe könnten sich jederzeit wiederholen und bedrohen Tausende Arbeitsplätze in der Branche.

DGA steht hinter den Machern des Films „The Interview“

Die Berufsvereinigung der Regisseure, PGA, forderte in einem öffentlichen Statement der Vorsitzenden Paris Barclay von der US-Regierung, umgehend die Bestimmungen zur Cyber-Sicherheit in den USA zu verstärken. Außerdem gab die DGA-Vorsitzende zu Protokoll, dass die Berufsvereinigung der Regisseure voll hinter Evan Goldberg und Seth Rogen stehen würde. Etwas verwunderlich an dem Statement ist, dass Sony mit keinem einzigen Wort erwähnt wird. Paris Barclay äußerte die Hoffnung, dass ein Weg gefunden wird, den Film „The Interview“ doch noch zu veröffentlichen. Als Grund gab die DGA-Vorsitzende an, dass man damit ein Zeichen setzen könnte, dass sich die Filmbranche nicht „von Extremisten jeglicher Art“ einschüchtern lässt.

Kritik am Verhalten von Sony wird laut

Inzwischen gibt es erste Vorwürfe, dass Sony die Entscheidung über den Rückzug des Films mit dem Weißen Haus hätte besprechen müssen. Barack Obama hatte in seinem Statement betont, dass er es für besser befunden hätte, wenn der Film wie geplant gezeigt worden wäre. Offenbar sind Kontakte zwischen Sony und dem Weißen Haus gelaufen, denn Barack Obama betonte in seiner Pressekonferenz am Freitag auch, dass er Wirtschaftsunternehmen des Landes niemals Vorschriften zu ihren Entscheidungen machen würde. Sony hat zumindest bestätigt, dass vom Unternehmen die Bitte um Unterstützung ans Weiße Haus gegangen war. Dieses Interview mit Sony-Chef Michael Lynton wird bei CNN am 21. Dezember 2014 in voller Länge gezeigt.

In einigen Kinos läuft „The Interview“ nun doch

Die Betreiber der in Großbritannien beheimateten Kinokette Secret Cinema haben sich dazu entschlossen, den Film „The Interview“ trotz der damit verbundenen Gefahren zu zeigen. Eine Vorführung ist am 21. Dezember 2014 in London geplant. Weitere Vorführungen sollen an bisher nicht genannten Locations in Rom, Los Angeles und San Francisco stattfinden. Die Erlöse dieser Vorführungen gehen als Spenden an Organisationen, die sich für die Förderung des globalen Rechts zu freien Meinungsäußerung einsetzen. Derzeit sucht Secret Cinema nach Partnern in der ganzen Welt, die den Mut haben, den Film „The Interview“ zeitgleich zu zeigen, um damit Sony und den am Film beteiligten Künstlern ihre Solidarität zu bekunden. Wer sich den Film in einer der Secret Cinema-Vorführungen am 21. Dezember 2014 anschauen möchte, muss einen dunklen Anzug tragen und ein kleines Geschenk dabei haben, was dann einem völlig Fremden überreicht wird. Solche Extras in den Vorführungen haben bei Secret Cinema bereits Tradition. Die Veranstaltungsorte wird Secret Cinema erst kurz vor Beginn der Vorführungen bei Twitter und auf der eigenen Homepage veröffentlichen.

Quelle: Variety

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