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Deutsche Millionäre werden seltener

Erstmals seit der Finanzkrise ist die Zahl der Millionäre in Deutschland und weltweit zurückgegangen. Zurückzuführen ist das vor allem auf die schlechten Bedingungen für Anleger im vergangenen Jahr, die sich auch auf die Vermögen von Millionären auswirkten.

Wie eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Capgemini herausfand, ist die Zahl deutscher Millionäre erstmals seit der Finanzkrise 2008 um 1,1 Prozent auf etwa 1,4 Millionen gesunken. Ebenfalls hat sich das Gesamtvermögen der Millionäre um 3,9 Prozent auf rund fünf Billionen US-Dollar reduziert.

18 Millionen Millionäre weltweit

Weltweit gab es den Untersuchungen zufolge rund 18 Millionen Millionäre, wobei diese erst dann als solche bezeichnet wurden, wenn sie mehr als eine Million US-Dollar besaßen. Im Vergleich zum Vorjahr ist ihre Zahl um 0,3 Prozent zurückgegangen. Die meisten Millionäre (5,3 Millionen) leben in den USA, die damit ihren Spitzenplatz im Ranking verteidigen konnten. Hier hat die Zahl der Millionäre entgegen dem sonst vorliegenden Trend sogar um ein Prozent zugelegt.

Platz zwei belegte Japan mit 3,2 Millionen Millionären, allerdings sind das 0,4 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Den dritten Platz im Ranking teilen sich Deutschland und China, wo jeweils 1,3 Millionen Millionäre leben. Ihre Zahl ging um fünf Prozent zurück.

Laut Angaben von Capgemini leben 61,2 Prozent der weltweiten Millionäre in diesen vier Ländern. China war allerdings für über ein Viertel des weltweiten Vermögensverlustes verantwortlich. Grund dafür ist das stark nachlassende Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Auch der Handelskrieg mit den USA hinterlässt hierbei seine Spuren.

In Deutschland sind die Millionäre vor allem in Familien mit mittelständischen Unternehmen zu finden. Auch hohe Erbschaften sorgen hier für Millionäre.

Besonders deutliche Verluste an den Aktienmärkten

Im Jahresvergleich hat sich das weltweite Vermögen der Dollar-Millionäre um knapp drei Prozent auf 68,1 Billionen US-Dollar reduziert. Damit wurde erstmals seit sieben Jahren ein Minus in diesem Bereich verzeichnet. Wie Capgemini-Experte Georg Meyer erklärte, lag das vor allem an den Rückgängen am Aktienmarkt. Diese schlagen stets besonders stark durch. Hinzu kamen die Unwägbarkeiten des drohenden Brexit sowie die Handelsspannungen weltweit.

Für den jährlichen „World Wealth Report“ berücksichtigt das Beratungsunternehmen nur „anlagefähige“ Vermögen. Dazu zählen unter anderem Aktien, Rohstoffe, Hedgefonds, festverzinsliche Wertpapiere und Bargeld. Immobilien, die selbst genutzt werden, werden allerdings nicht mit eingerechnet.

Ultrareiche verlieren sechs Prozent vermögen

Besonders drastisch betraf der Vermögensrückgang dem Report zufolge die Ultrareichen. In diese Gruppe fallen alle Personen, die über mehr als 30 Millionen US-Dollar verfügen. Bei ihnen ergab sich ein Minus von sechs Prozent auf das Gesamtvermögen. Wie Meyer weiter ausführte, habe sich der Vermögensrückgang vorwiegend auf diese Gruppe konzentriert.

Millionäre, deren Vermögen „nur“ zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar lag, waren dagegen am wenigsten betroffen. In Summe verringerte sich ihr Vermögen nur um 0,4 Prozent. Im Report werden sie auch als „Millionäre von nebenan“ bezeichnet, da sie 90 Prozent der Millionäre ausmachen, aber lediglich 43,8 Prozent des Vermögens halten.

Quelle: dpa

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