Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Deutsche Energieversorger haben den Stresstest gut bestanden

Im Vorfeld der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 gab es immer wieder Hinweise darauf, dass Experten einen Blackout bei der Stromversorgung befürchteten. Doch der große Stromausfall ist dank guter Vorbereitungen ausgeblieben. Die deutsche Energiewirtschaft hat den Stresstest Sonnenfinsternis bestens bestanden. Allerdings wurden für die Maßnahmen zur präventiven Vermeidung eines Blackouts 3,5 Millionen Euro ausgegeben.

Wie hatte sich die Energiewirtschaft vorbereitet?

Den größten Knackpunkt bei einer Sonnenfinsternis stellt der hohe Anteil der Solaranlagen an der deutschen Stromproduktion dar. Zu Beginn und während einer Sonnefinsternis sinkt der Anteil der Stromerzeugung rapide ab und steigt in der zweiten Hälfte einer Sonnenfinsternis ebenso schnell wieder an. Diese Leistungsschwankungen müssen ausgeglichen werden. Die deutsche Energiewirtschaft hatte das bei den vorbereitenden Maßnahmen offenbar optimal berücksichtigt. So wurde beispielsweise während der Zeit der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 vorsorglich die Produktion in energieintensiven Industrieunternehmen heruntergefahren. Außerdem übernahmen Pumpspeicherkraftwerke während der Sonnenfinsternis die Ausfälle, die bei den Solaranlagen verzeichnet wurden. Sie brachten vor Beginn der Sonnenfinsternis eine Leistung von 14.000 Megawatt, die sich bis zu einem Tiefpunkt von 7.000 Megawatt reduzierte. Als der Mond die Sonne wieder freigab, stieg die Leistung der Solarkraftwerke binnen weniger Minuten bis auf 20.000 Megawatt. Das klingt für den Laien nicht viel, doch ein Vergleich zeigt, dass für die Leistung nach der Sonnenfinsternis fünfzehn Kernkraftwerke abgeschaltet werden können.

Welche Entwicklung ist in Deutschland beim Solarstrom absehbar?

Die Maßnahmen der von der Regierung geplanten Energiewende im Zusammenhang mit dem kompletten Ausstieg aus der Atomenergie haben bereits gegriffen. In den letzten Jahren wurden in Deutschland mehr als eine Million Solaranlagen in Betrieb genommen. Sie erbringen jetzt schon eine Gesamtleistung von 39.000 Megawatt. Vor allem Bayern erweist sich dabei als vorbildlich. Der nächste Stresstest für die deutsche Energiewirtschaft steht im Jahr 2022 bevor, wenn es erneut eine partielle Sonnenfinsternis geben wird. Das Problem dabei ist, dass sich der Anteil der Solaranlagen an der deutschen Stromproduktion bis dahin noch einmal deutlich erhöht haben dürfte. Schließlich soll der derzeit 26-prozentige Ökostromanteil bis zum Jahr 2035 auf rund sechzig Prozent gesteigert werden. Die aktuellen Erfahrungen zeigen jedoch, dass mit einer Sonnenfinsternis bei einer optimalen Vorbereitung keine Gefahren für die Stabilität der Energieversorgung verbunden sind.

Quelle: n-tv

About Author