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Der Katla-Vulkan in Island muss engmaschig überwacht werden

Es gibt weltweit einige Vulkane, bei denen jederzeit mit einem Ausbruch gerechnet werden muss. Dazu gehört neuesten Erkenntnissen zufolge auch der Katla-Vulkan in Island.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der britischen Universität Leeds beschäftigt sich derzeit mit dem Katla-Vulkan in Island. Beim Überflug mit einem speziell ausgerüsteten Forschungsflugzeug wurden Anzeichen festgestellt, die auf einen baldigen Ausbruch hindeuten.

Wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch beim Katla-Vulkan in Island?

Wann genau mit einem Ausbruch zu rechnen ist, kann derzeit niemand präzise vorhersagen. Allerdings sind die immensen Mengen Kohlenstoffdioxid alarmierend, die vom Katla-Vulkan ausgestoßen werden. Sie betragen bis zu 20 Kilotonnen pro Tag. Wie einer der beteiligten Forscher gegenüber dem isländischen Rundfunk äußerte, nehmen auch die Mengen an Schwefelgasen zu, die rund um den Vulkanschlot an der Oberfläche austreten. Sie können nach Meinung der Geologen und Vulkanologen nicht allein auf geothermische Prozesse zurückgeführt werden, sondern sind ein eindeutiger Hinweis, dass sich die Magmakammer unter der Caldera füllt. Deshalb werden ab sofort die austretenden Gasmengen engmaschig überwacht. In der Regel steigen sie über Wochen oder Monate vor einem Ausbruch deutlich an. Auch wurden überdurchschnittliche Mengen Methangas und Hydrogensulfite im Umfeld der Flüsse gefunden, die aus dem Gletscher austreten, von welchem die Caldera des Katla-Vulkans bedeckt ist. Diese Werte sind so hoch, dass sie eine ernste gesundheitliche Gefahr für den Menschen darstellen. Deshalb fordern die Vulkanologen zu äußerster Vorsicht bei der Erkundung der Region auf. Hinzu kommt eine Zunahme von Erdbeben mit kleineren Amplituden im Umfeld des Vulkans.

Was macht den Katla-Vulkan in Island so gefährlich?

Die Magmakammer reicht bis auf etwa zwei Kilometer bis an die Erdoberfläche heran. Die statistische Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch in naher Zukunft ist hoch, denn in der Vergangenheit gab es alle fünf bis sechs Jahrzehnte einen Ausbruch. Der letzte Ausbruch beim Katla-Vulkan stammt jedoch aus dem Jahr 1918. Das heißt, ein Ausbruch ist bereits ein halbes Jahrhundert überfällig.

Gefährlich ist der isländische Vulkan vor allem deshalb, weil die Caldera von einer mehrere Hundert Meter dicken Eisschicht bedeckt ist. Das heißt, es wird zur einer phreatomagmatischen Explosion kommen, bei welcher die Eisschichten binnen kurzer Zeit verdampft werden. Die große Dicke des Eispanzers macht aber auch Schlammlawinen und Flutwellen sowie das Absprengen von Eisbrocken sehr wahrscheinlich. In der Vergangenheit wurde von bis zu 18 Meter dicken Eisschollen berichtet, die sich mit enormer Geschwindigkeit die Hänge hinunterbewegen. Die hohen Geschwindigkeiten sind der starken Neigung der Vulkanflanken vom Gipfel auf 1.450 Metern Höhe bis zur Küste geschuldet. Diese Faktoren machen frühzeitige Evakuierungen erforderlich. Deshalb gehört der Katla-Vulkan auch zu den am intensivsten überwachten Regionen in Island.

Quelle: RÚV, Island Magazin, Volcano Discovery

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