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Chikungunya-Fieber: Das müssen Sie wissen

Das Chikungunya-Fieber wird derzeit zur weltweiten Bedrohung. Die WHO warnt bereits vor einer möglichen Epidemie. Grund genug, sich einmal intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wir haben deshalb die wichtigsten Informationen zum  Chikungunya-Fieber zusammengetragen.

Was ist das Chikungunya-Fieber?

Das Chikungunya-Fieber ist eine virale Infektion. Eigentlich kommt sie überwiegend in tropischen Gebieten vor, gelangt aber auch vermehrt in andere Regionen. Mittlerweile gibt es selbst in Europa erste Fälle, verursacht durch die weltweite Reisefreude.

Ursprünglich sind Südostasien und Afrika die Verbreitungsgebiete des Chikungunya-Fiebers. Die Tiger-Mücke Aedes Albopictus gilt als Erreger des Fiebers. Auch die Aedes aegypti, besser als Gelbfiebermücke bekannt, kann als Erreger des Chikungunya-Fiebers angesehen werden. Bei einer sehr hohen Feuchtigkeit, wie sie in der Regenzeit vorkommt, und einer starken Mücken-Population sind schon Übertragungen von Mensch zu Mensch beobachtet worden. Bekannt wurde das Chikungunya-Fieber allerdings erst 1957.

Welche Ursachen führen zum Chikungunya-Fieber?

Das Chikungunya-Fieber wird durch das gleichnamige Virus ausgelöst. Dieses gehört zur Familie der Togaviridae und damit zur Gruppe der Alphaviren. Die Gelbfieber- und Tiger-Mücke übertragen das Virus auf den Menschen. In der Regel verläuft die Erkrankung harmlos, sie kann aber auch zum Tod führen. Ein hohes Risiko besteht dabei für Personen, die unter chronischen Krankheiten leiden, für alte Menschen und kleine Kinder sowie schwangere Frauen.

Wie sehen die typischen Symptome beim Chikungunya-Fieber aus?

Das Chikungunya-Fieber bricht in der Regel zwei bis zwölf Tage nach der Übertragung aus. Typische Symptome sind heftige Gelenkschmerzen, die sehr plötzlich auftreten. Vor allem die Knie-, Fuß-, Schulter-, Ellbogen- und Handgelenke sind davon betroffen. Eine erhöhte Empfindlichkeit bei Berührungen, sowie grippeähnliche Symptome sind ebenfalls denkbar. Zu letzteren zählen ein allgemeiner Leistungsabfall, Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Außerdem kann es zur Bindehautentzündung, zu Lymphknotenschwellungen, Hautausschlägen und Blutungen kommen. Denkbar sind zudem Magen- und Darm-Beschwerden. In der Regel treten die Symptome nur für eine kurze Zeit akut auf (zwei bis vier Tage). Danach folgt häufig die spontane Heilung. Es kann jedoch auch vorkommen, dass nach einer vermeintlichen Heilung später neue Schübe der Erkrankung auftreten. Sie äußern sich häufig mit Fieber und sehr starken Schmerzen.

Diagnose: Chikungunya-Fieber

Für die Diagnose kommt zunächst die allgemeine Anamnese in Frage. Dafür wird die bisherige Krankengeschichte der Patienten abgefragt, es wird überprüft, welche Beschwerden aktuell vorliegen und ob Reisen in besonders gefährliche Gebiete unternommen wurden. Wichtig ist daneben ein Bluttest.

Das Chikungunya-Fieber ähnelt in seinen Symptomen dem Dengue-Fieber, das ebenfalls von der Tiger-Mücke übertragen wird. Es muss also bei der Diagnostik ausgeschlossen werden. In den Laboruntersuchungen kann oft eine verringerte Anzahl der weißen und roten Blutzellen sowie der Blutplättchen nachgewiesen werden. Außerdem lassen sich im Blut Antikörper gegen das Chikungunya-Virus entdecken.

Wie kann das Chikungunya-Fieber behandelt werden?

Das Chikungunya-Fieber ist mit Medikamenten derzeit nicht behandelbar. Lediglich die Beschwerden, die damit einhergehen, können medikamentös behandelt werden. Insbesondere physikalische Maßnahmen zur Behandlung der Gelenkschmerzen werden bei der Therapie eingesetzt. Außerdem werden schmerz- und fiebersenkende Medikamente gegeben, um den allgemeinen Zustand der Patienten zu verbessern. Wichtig ist, dass bei der Chikungunya-Fieber-Therapie keine Medikamente eingenommen werden dürfen, die die Bildung der Blutplättchen hemmen könnten.

In der Regel heilt das Chikungunya-Fieber vollständig aus, in schweren Fällen können aber Gelenkentzündungen und –schmerzen noch über Monate hinweg bestehen bleiben. Nach mehr als drei Jahren bestehen diese noch in etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle. Außerdem kann es zu Begleiterkrankungen kommen. Zu ihnen zählen die Leberentzündung (Hepatitis), die Herzentzündung (z. B. Myokarditis, Perikarditis) oder die Hirnhautentzündung (Meningitis).

Kann ich mich vor dem Chikungunya-Fieber schützen?

Eine Vorbeugung mittels Impfstoff ist gegen das Chikungunya-Fieber derzeit nicht möglich. Wer die Krankheit aber schon einmal durchlitten hat, weist entsprechende Antikörper auf, die lebenslange Immunität garantieren. Als vorbeugende Maßnahmen können Mückenschutzmittel in den betroffenen Gebieten aufgetragen werden. Außerdem sollten Sie auf Moskitonetze achten und in den Feuchtgebieten lange Kleidung tragen.

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