Die
Buschbrände in Australien verändern das regionale Klima
Schon jetzt befürchten Experten, dass die durch gewaltige Buschbrände fehlenden Waldflächen in Australien drastische Auswirkungen auf das Klima haben. Dazu gehört der Klimaforscher Neville Nicholls, ein pensionierter Professor der Monash University. Noch hat die sommerliche Hitzewelle in Australien ihren Höhepunkt nicht erreicht. Nicholls geht davon aus, dass das Land im Jahr 2020 mit deutlich stärkeren Überschwemmungen und Wirbelstürmen rechnen muss. Auch wird das lokale Klima davon bestimmt, dass die riesigen Waldbrände selbst schwere Gewitter auslösen können. Bereits in den letzten Tagen wurden in einigen Regionen Rekordtemperaturen erreicht. Im Südwesten des Landes gab es am ersten Januarwochenende Spitzenwerte von bis zu 50 Grad Celsius. Neville Nicholls befürchtet, dass diese Werte in den nächsten Tagen und Wochen überschritten werden. Wie zutreffend seine Warnungen sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklungen über dem Meer im Nordwesten Australiens. Dort bildete sich zu Wochenbeginn der Wirbelsturm „Blake“, der zwar in einigen Regionen die Feuer löschen, andererseits durch Starkregen auch für erhebliche Überschwemmungen sorgen könnte. Erste Einschätzungen zu den Auswirkungen sind erst im Laufe des 8. Januar 2020 möglich.
In Australien bahnt sich eine ökologische Katastrophe an
Nach den ersten Hochrechnungen der Wissenschaftler der Universität Sydney sind bei den Buschbränden in Australien rund eine halbe Million Tiere ums Leben gekommen. Inzwischen wurden die Zahlen nach oben korrigiert. In einem Pressestatement gab der Ökologe Chris Dickson an, dass inklusive Insekten mit mehr als einer Milliarde toten Tieren gerechnet werden muss. Wissenschaftler gehen aktuell davon aus, dass die Schäden für die Fauna so immens sind, dass es vier Jahrzehnte dauern wird, bis sich die Bestände erholt haben. Das war auch ein Grund, warum die Buschfeuer in Australien bei der Verleihung der Golden Globes mehrfach thematisiert wurden. Viele Stars forderten die australische Regierung zu einem Umdenken bei der Klimapolitik auf. Gleichzeitig boten sie ihre Unterstützung an. Auch von Persönlichkeiten aus dem eigenen Land gibt es inzwischen herbe Kritik. Ein Beispiel ist Richard Flanagan. Der Schriftsteller schrieb in einem Artikel für die NY Times wörtlich: „Australien begeht Klimaselbstmord.“
Quelle: news.com.au, NY Times, CNN, Bureau of Meteorology
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