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BND will Zero Day Exploits ankaufen

Dass es den Geheimdiensten nicht behagt, dass bei der digitalen Kommunikation immer mehr Informationen verschlüsselt werden, ist eine völlig logische Sache. In einem Artikel im „Spiegel“ wurde mitgeteilt, dass auch SSL dem BND offenbar ein Dorn im Auge ist. In dem gleichen Beitrag verwies das Nachrichtenmagazin darauf, dass der BND deshalb künftig auch so genannte Zero Day Exploits aufkaufen will. Dabei handelt es sich um gefundene Sicherheitslücken, deren Ursachen noch nicht behoben wurden.

Was denkt der Chaos Computer Club über diese Vorgehensweise?

Die führenden Köpfe vom Chaos Computer Club fordern ganz offen, dass die Regierung in Deutschland den Handel mit den Zero Day Exploits verbieten soll. Das geht aus einem Bericht im Nachrichtenmagazin „Focus“ hervor. Die Macher des Hackervereins fordern weiter, dass genau das Gegenteil passieren sollte. Zero Day Exploits sollten geheim gehalten und nur den jeweiligen Herausgebern der betroffenen Software zum Zwecke der Behebung der Fehler mitgeteilt werden. Vor allem die Tatsache, dass diese Sicherheitslücken auf einem „grauen“ Markt gehandelt werden, stört die Mitglieder des Chaos Computer Clubs. Daraus ergeben sich für jeden einzelnen Menschen und auch für die Unternehmen erhebliche Probleme, denn so wird es faktisch fast unmöglich gemacht, sich gegen die Ausnutzung der Sicherheitslücken auch durch kriminelle Subjekte zu schützen.

Wissenswerte Fakten zum Chaos Computer Club

Der deutsche Chaos Computer Club, kurz auch CCC genannt, wurde im Herbst 1981 gegründet. Mittlerweile hat der CCC rund 4.500 Mitglieder. Inzwischen sind nach diesem Vorbild auch Clubs in der Schweiz und in Frankreich entstanden. Erste Bekanntheit erlangte der Chaos Computer Club durch die Entdeckung des „Haspa-Hacks“ im Jahr 1984. Den Namen „Haspa-Hack“ bekam die Sicherheitslücke deshalb, weil sie an der Hamburger Sparkasse demonstriert wurde, die auch das Kürzel Haspa verwendet. Für Furore sorgte der Chaos Computer Club durch den erfolgreichen Angriff auf das SPANet der Weltraumbehörden ESA und NASA sowie den KDB-Hack. Im Jahr 1997 wiesen die Mitglieder des CCC eine Angriffsstelle auf das GSM-System des Mobilfunks nach, mit der Mobilfunkkarten geklont werden konnten. Im gleichen Jahr startete erstmals das Chaos Communication Camp. Im Jahr 2002 führte der Chaos Computer Club die „Gulaschprogrammiernacht“ ein. Im Jahr 2011 sorgte der CCC erneut für Schlagzeilen, als er die Öffentlichkeit auf die Existenz des so genannten Staatstrojaners hinwies.

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