Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Anschlag von Toronto – erste Details bekanntgegeben

In der kanadischen Stadt Toronto hat ein Mann seinen Wagen auf einen Gehweg gesteuert und dabei mindestens zehn Menschen getötet. Mittlerweile geht die Polizei vor Ort nicht mehr von einem Unfall aus, sondern von einer vorsätzlichen Tat. Es gibt bereits erste Details zum mutmaßlichen Täter.

Polizeichef Mark Saunders erklärte in der Nacht zum Dienstag, dass der Lieferwagenfahrer seinen Wagen in Toronto absichtlich in die Menschenmenge gesteuert habe. Ralph Goodale, Minister für die öffentliche Sicherheit erklärte jedoch, dass „die nationale Sicherheit“ Kanadas auch durch den Anschlag von Toronto nicht bedroht sein. Er deutete damit an, es handele sich um einen Einzelfall.

Was war in Toronto passiert?

Zuvor war ein Lieferwagenfahrer am Montagnachmittag (Ortszeit) mit seinem weißen Transporter in eine Menschenmenge gefahren. Er erfasste die Fußgänger mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 70 Stundenkilometern, als er von der Straße auf den Bürgersteig fuhr. Über eine Strecke von 15 Straßenblocks hinweg wechselte der Fahrer immer wieder zwischen Straße und Gehweg, bevor der Wagen mit demolierter Motorhaube schließlich auf dem Bürgersteig zum Stehen kam, wo die Polizei ihn umstellte.

Aktuellen Angaben zufolge kamen mindestens zehn Menschen bei dem Anschlag ums Leben, weitere 15 Personen wurden verletzt, so Polizeichef Saunders. Vier der Verletzten befinden sich derzeit in einem kritischen Zustand.

Wer ist der Täter von Toronto?

Inzwischen steht fest, dass der weiße Lieferwagen gemietet wurde. Der Fahrer ist zwischenzeitlich identifiziert und bereits festgenommen worden. Es handelt sich um den 25-jährigen Alek M., der aus dem Norden Torontos stammt. Zuvor sei der Mann der Polizei nicht aufgefallen, hieß es weiter. Das Motiv steht offenbar bisher noch nicht fest, man ermittele vielmehr in alle Richtungen.

Vom Sender CBC heißt es unter Berufung auf Regierungskreise, dass Alek M. mit keiner organisierten militanten Gruppe in Verbindung gebracht werde. Zuvor hieß es aus US-Sicherheitskreisen noch, dass ein terroristischer Hintergrund sehr wahrscheinlich sei. Die Polizei hatte die Gegend unmittelbar nach der Tat abgesperrt und den U-Bahnverkehr unterbrochen.

Politiker bekunden ihr Beileid

Premierminister Justin Trudeau erklärte im kanadischen Sender CTV News sein Beileid. „Unsere Herzen sind bei denen, die betroffen sind“, hieß es. Er wies auch darauf hin, dass die Hintergründe der Tat noch unklar seien und man abwarten müsse, was die Ermittlungen bringen.

John Tory, der Bürgermeister von Toronto versuchte, den Bürgern seiner Stadt Mut zuzusprechen. Er bat die Anwohner nach Hause zu gehen und Ruhe zu bewahren. Schließlich sei „die Stadt momentan in sicheren Händen“ und es sei „eine Zeit, in der wir so ruhig wie nur möglich sein sollten“.

Auch der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas sprach den Betroffenen sein Beileid aus. Noch am Montag ging in Toronto ein Treffen der G7-Außenminister zu Ende. Der Tagungsort lag nur 30 Kilometer vom Tatort entfernt. Maas war aber bereits nach New York geflogen, bevor die Tat bekannt wurde. Er twitterte: „Schreckliches Verbrechen in Toronto – der Stadt, die uns ein so offenherziger Gastgeber war“.

Quelle: dpa

About Author