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2018 startete mit Mehrwertsteuer in Saudi-Arabien

Bisher gehörte Saudi-Arabien zu den Ländern der Welt, in denen es sich die Regierungen leisten konnten, sowohl auf eine Mehrwertsteuer als auch eine Einkommenssteuer zu verzichten. Doch diese Epoche gehört seit dem 1. Januar 2018 der Vergangenheit an. Inzwischen sieht sich auch Saudi-Arabien dazu gezwungen, auf sämtliche Waren und Dienstleistungen eine Mehrwertsteuer zu erheben. Allerdings sind die dort lebenden Menschen im Vergleich zu vielen anderen Ländern immer noch privilegiert, denn die Mehrwertsteuer liegt gerade einmal bei fünf Prozent. Aktuell gibt es noch keine Hinweise darauf, dass ergänzend eine Einkommenssteuer eingeführt werden könnte.

Was hat Saudi-Arabien zu diesem Schritt veranlasst?

Bisher konnte sich König Salman ibn Abd al-Aziz auf die immensen Einnahmen verlassen, welche dem Staatshaushalt durch den Rohölexport zuflossen. Doch die schon seit mehreren Jahren extrem niedrigen Handelspreise für Erdöl an den Rohstoffbörsen haben diese staatlichen Einnahmen erheblich geschmälert. Deshalb kommt die Regierung nicht umhin, sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Eigens dafür wurde das Programm „Vision 2030“ aufgelegt. Doch nicht nur mit der neuen Mehrwertsteuer werden die Einheimischen und Besucher von Saudi-Arabien zur Kasse gebeten. Zeitgleich wurden die Treibstoffpreise für den Verkauf an den Tankstellen innerhalb des Landes angehoben. Inklusive der neuen Mehrwertsteuer haben sich die Preise vom 31. Dezember 2017 zum 1. Januar 2018 mehr als verdoppelt. Hier besteht das Ziel jedoch nicht in höheren Einnahmen für den Staat, sondern es stehen umweltpolitische Aspekte im Vordergrund. Genau deshalb werden in nächster Zeit auch die Subventionen abgebaut, welche die Einwohner von Saudi-Arabien derzeit noch zu den Stromkosten erhalten.

Zahlen und Fakten zu Saudi-Arabien

Die Fläche der Monarchie Saudi-Arabien umfasst etwa 2,15 Millionen Quadratkilometer. Dort haben sich rund 31,7 Millionen Einwohner niedergelassen. Der mit Abstand bedeutendste Wirtschaftsfaktor ist die Erdölförderung. Deshalb ist hier auch mit der Saudi Aramco eine der größten Erdölfördergesellschaften der Welt ansässig. Sie wurde von 1972 bis 1980 nach und nach ins Eigentum der Regierung von Saudi-Arabien überführt. Saudi Aramco ist der Besitzer des Ghawar-Ölfelds, das als eines der weltweit größten Erdölvorkommen gilt. Außerdem landet Saudi-Arabien auf der Weltrangliste der Länder mit den umfangreichsten Erdgasvorkommen auf dem vierten Platz. Mit Gold, Marmor und Eisenerz finden sich hier weitere bedeutende Bodenschätze. Die mit Abstand meisten Arbeitsplätze gibt es jedoch im Dienstleistungsbereich. Er stellt zwei Drittel aller Beschäftigten und erwirtschaftet rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts.

Quelle: ARD

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