Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

13. April 2015 – Günter Grass in Lübeck verstorben

87 Jahre wurde Günter Grass, einer der wenigen Träger des Literaturnobelpreises. Am 13. April 2015 ist der Erfolgsschriftsteller in Lübeck verstorben. Damit verlor die deutsche Kulturszene auch einen Maler, Grafiker und Bildhauer. Günter Grass wurde in der Öffentlichkeit sehr kontrovers diskutiert, da er zu denjenigen gehörte, von denen der Ablauf der Zusammenführung der einstigen Hälften Deutschlands als zu schnell eingestuft wurde. In dem Zusammenhang sprach Günter Grass wörtlich über eine „Ruck-zuck-Einheit“ sowie über ein „Schnäppchen namens DDR“. Genau so wurde die deutsche Wiedervereinigung vor allem aufgrund des Agierens der Treuhand in vielen ehemaligen Erfolgsbetrieben in Ostdeutschland auch empfunden.

Wer war Günter Grass?

Günter Grass erblickte im Jahr 1927 in Danzig das Licht der Welt. Er wuchs als Kind von Kolonialwarenhändlern im Stadtteil Langfuhr in ärmlichen Verhältnissen auf. Günter Grass empfand sein eigenes Umfeld als bedrückend und meldete sich deshalb im II. Weltkrieg freiwillig bei der Wehrmacht. Von 1945 bis 1946 befand er sich in amerikanischer Gefangenschaft. Die Erlebnisse des Schriftstellers als Soldat können in einer Dauerausstellung im Günter-Grass-Haus in Lübeck angeschaut werden. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft versuchte sich Günter Grass zuerst als Steinmetz und studierte dann Bildhauerei und Grafik. Von 1953 bis 1956 gehörte Günter Grass zu den Bildhauerschülern von Karl Hartung an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Danach entstand sein erster Erfolgsroman „Die Blechtrommel“, in dem das Leben von Herbert Zangs nachgezeichnet wird. Dieser Roman wurde 1979 zur Vorlage des gleichnamigen Films von Volker Schlöndorff.

Der Werdegang von Günter Grass

Dass sich Günter Grass politisch zur SPD hingezogen fühlte, wurde nicht nur an seiner zeitweiligen Mitgliedschaft deutlich, sonder zeigt sich auch in seinem künstlerischen Schaffen. Ein Beispiel dafür ist „dich singe ich demokratie – loblied auf willy“. In dem 1965 erschienen Taschenbuch steht das Leben und Wirken von Willy Brandt im Mittelpunkt, den Günter Grass im Jahr 1961 persönlich kennen lernte. Günter Grass gehörte zu den Initiatoren des Verbandes deutscher Schriftsteller, der heute zur Gewerkschaft Verdi gehört. Die Otto-Pankok-Stiftung erstand im Jahr 1997 auf eine Initiative von Günter Grass. Der Schriftsteller gehörte auch zu den Germanisten, Historikern und Verlegern, von denen die Frankfurter Erklärung zu Rechtschreibreform im Jahr 1996 unterzeichnet wurde. Grass verwendete bis zum Schluss in seinen Werken die alten Regelungen der Rechtschreibung. Die meisten Werke von Günter Grass beschäftigen sich mit den Ereignissen des II. Weltkriegs. Da er damit dazu beitrug, dass diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten konnten, erhielt er den Nobelpreis Literatur für sein Lebenswerk.

Quelle: FAZ, Wikipedia

About Author