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Pubsterben in Großbritannien durch Energiepreise

Two Beers

Die massiv ansteigenden Kosten für Strom und Gas führen zu einem wahren Pubsterben in Großbritannien.

So hat sich die Zahl der Kneipenpleiten im Vereinigten Königreich im letzten Jahr verdoppelt. Das geht aus einer aktuellen Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens UHY Hacker Young hervor. Demnach haben 2022 insgesamt 512 Kneipen die Zahlungsunfähigkeit angemeldet, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Montag unter Berufung auf eben jene Studie vermeldete. 2021 mussten lediglich 280 Kneipen die Zahlungsunfähigkeit anmelden.

Steigende Energiekosten gaben Todesstoß

Die steigenden Energiekosten haben viele Kneipenbetreiber an ihre Grenzen gebracht. Zudem hatten die meisten Pubbesitzer nach den Coronajahren auch keine Rücklagen mehr, um diese Effekte aufzufangen. Viele Kunden blieben aufgrund der hohen Inflation ebenfalls weg. Hinzu kamen die lang andauernden Bahnstreiks, so dass weniger Pendler die Pubs besuchten. Insgesamt war es also das Zusammenspiel unterschiedlicher Gründe, das zum Pubsterben im Vereinigten Königreich geführt hat.

UHY-Experte Peter Kubik sprach dann auch von einer „äußerst beunruhigenden Situation“. Denn nicht nur die Besitzer und Angestellten der Pubs leiden unter den finanziellen Folgen, sondern auch die Gemeinden. Schließlich seien Pubs für viele Briten ein verlagertes Wohnzimmer. In vielen Gemeinden dienten sie sogar als Zentrum des sozialen Austauschs. Kubik forderte die Regierung daher zu weiteren Hilfen, wie einer Verlängerung der staatlichen Energieunterstützung auf.

Langfristiger Trend zum Pubsterben setzt sich fort

Allerdings ist das Pubsterben in Großbritannien ein langfristiger Trend, der schon lange vor der Pandemie seinen Lauf nahm. Das Rauchverbot, der günstige Alkohol aus dem Supermarkt und ein verändertes Trinkverhalten sorgen schon länger für sinkende Umsätze in den Pubs.

Außerdem klagen die britischen Wirte über die Biersteuern, die zu den höchsten weltweit gehören. 2022 fiel durch die jüngsten Insolvenzen die Anzahl der Pubs in England und Wales erstmals unter 40.000.

Quelle: dpa

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