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Wie sieht die Strombilanz in Deutschland für das 3. Quartal 2022 aus?

Electricity pylons and power lines

Die Strombilanz in Deutschland wird von den Folgen des Ukrainekriegs stark beeinflusst. Das zeigt der Vergleich der aktuellen Zahlen mit dem Vorjahr.

Ein Fakt aus der vom Statistischen Bundesamt inzwischen für das 3. Quartal 2022 vorgelegten Strombilanz für Deutschland dürfte zur Dämpfung der unterschwellig in großen Teilen der Bevölkerung vorhandenen Angst vor einem Blackout beitragen. Die Bundesrepublik verzeichnet auch in der derzeitigen Krisenlage einen minimalen Überschuss bei den Stromexporten im Vergleich zu den Stromimporten. Im 3. Quartal 2022 wurden 13 Milliarden Kilowattstunden Elektroenergie importiert und 16 Milliarden Kilowattstunden Strom exportiert. Das bedeutet beim Export im Vergleich mit dem Vorjahresquartal ein Plus von 8,9 Prozent bei einem parallel verzeichneten Minus von 8,8 Prozent beim Import. Gleichzeitig ist die insgesamt ins deutsche Netz eingespeiste Strommenge um 0,5 Prozent auf 118,1 Milliarden Kilowattstunden gesunken.

Was sagt die aktuelle Strombilanz zu den einzelnen Energielieferanten?

Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,9 Prozent gestiegen und lag im 3. Quartal des laufenden Jahres bei 44,4 Prozent. Insgesamt lieferten erneuerbare Energieträger von Juli bis September 2022 rund 52,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dabei profitierte Deutschland vor allem von der hohen Zahl der Sonnenstunden, denn das Plus beim Photovoltaikanteil gibt das Statistische Bundesamt mit 20,3 Prozent an. Aus den Solaranlagen wurden im 3. Quartal 2022 rund 18,9 Milliarden Kilowattstunden Strom ins deutsche Netz eingespeist. Gleichzeitig machen sich die Folgen der Niederschlagsdefizite der letzten Jahre negativ bemerkbar. Der Anteil des Stroms aus Wasserkraft sank im Jahresvergleich um 33,6 Prozent. Im Vorjahresquartal stammten noch rund 5,2 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Wasserkraftwerken. Die Strombilanz für das 3. Quartal 2022 weist nur noch einen Anteil von 3,4 Milliarden Kilowattstunden aus.

Strombilanz Deutschland: Positiver Trend bei konventionellen Energieträgern

Der Anteil des ins deutsche Netz eingespeisten Elektroenergie aus konventionellen Energieträgern konnte im 3. Quartal 2022 im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um rund 3 Prozent gesenkt werden. Konventionelle Energieträger lieferten im neuesten Betrachtungszeitraum 65,6 Milliarden Kilowattstunden Strom nach 67,7 Milliarden Kilowattstunden im Vorjahresquartal. Dabei sind jedoch innerhalb der einzelnen Energieträger gegenläufige Trends zu beobachten. Das Minus bei Strom aus Kernenergie belief sich von Juli bis September 2022 auf rund 47,8 Prozent gegenüber den gleichen drei Monaten des Vorjahres. Strom aus Erdgas legte 4,5 Prozent zu und der Anteil des Kohlestroms stieg um 13,3 Prozent auf nunmehr 36,6 Prozent. Das heißt, aus der Verbrennung von Kohle stammten rund 42,9 Milliarden Kilowattstunden.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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