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Wird der „Hyperloop“ das Verkehrsmittel der Zukunft?

Mit dem „Hyperloop“ soll das Reisen auch ohne Flugzeug mit Schallgeschwindigkeit möglich werden. An der Entwicklung dieses mit einem Röhrensystem arbeitenden Verkehrsmittels wird bereits seit einigen Jahren gearbeitet. Die ersten Tests wurden bereits 2015 und 2016 durchgeführt. Nun zeigte ein weiterer Test auf einem Gelände in Nevada, dass der „Hyperloop“ tatsächlich das Potential hat, zum Verkehrsmittel der Zukunft zu werden. Zu seinen Vorteilen gehört neben der hohen Reisegeschwindigkeit auch die Tatsache, dass die dafür notwendigen Trassen entlang bestehender Autobahnen errichten werden können. Genau das bestätigte der aktuelle Test, für welchen die Transportröhren auf Stelzen platziert wurden.

Auf welcher Technik basiert „Hyperloop“?

Auf der Erde wird die maximale Geschwindigkeit von Verkehrsmitteln entscheidend von deren Luftwiderstand bestimmt. Genau dort setzt „Hyperloop“ an. In den als Transportwege verwendeten Röhren soll im optimalen Fall ein Vakuum erzeugt werden. Das ist in der Praxis jedoch nur schwierig erreichbar. Die bisherigen Tests wurden mit einem Restluftdruck von 100 Hektopascal durchgeführt. Das entspricht etwa einem Zehntel des in Bodennähe gemessenen normalen Luftdrucks. Als Transportmittel werden käferförmige Kapseln verwendet, die sich sowohl für die Beförderung von Reisenden als auch von Gütern eignen. Die von den Kapseln erreichbare Höchstgeschwindigkeit würde beispielsweise die Reisezeit zwischen San Francisco und Los Angeles auf eine reichliche halbe Stunde verkürzen. Derzeit brauchen Autofahrer ohne Staus und Pausen auf der Autobahn Interstate 5 N im besten Fall 6,5 Stunden. Selbst bei einem Flug muss das Doppelte der Reisezeit eingeplant werden, die mit dem „Hyperloop“ erreicht werden kann.

Wer entwickelte und förderte die Idee für den „Hyperloop“?

Die Grundidee für öffentliche Verkehrsmittel in Vakuumröhren entstand bereits vor mehr als 200 Jahren. Entwickelt wurde sie von George Medhurst. Das muss nicht wundern, denn Medhurst ist der Erfinder der Rohrpostsysteme. Er bezeichnete seine Idee im Jahr 1812 als „atmosphärische Eisenbahn“. Sie wurde beispielsweise bei der Dublin & Kingston Railway, der Croydon Railway und der South Devon Railway sowie am brasilianischen Flughafen Porto Alegre und in Form einer Attraktion im Erlebnispark Taman Mini Indonesia umgesetzt.

Einer der bedeutendsten Verfechter des „Hyperloop“ im 21. Jahrhundert ist Elon Musk, der Gründer von Tesla und SpaceX. Ihm ging die Entwicklung der Hochgeschwindigkeitsstrecke California High-Speed Rail nicht schnell genug, weshalb er 2012 die Idee der Kapseln in Vakuumröhren aufgriff. Zur Beschleunigung des Entwicklungsfortschritts rief Elon Musk 2015 den Wettbewerb SpaceX Hyperloop Pod Competition ins Leben. Den Spitzenplatz belegte beim abschließenden Geschwindigkeitstest auf der Teststrecke in der Mojave-Wüste in Kalifornien die Technische Universität München.

Doch bis zur Praxistauglichkeit von „Hyperloop“ müssen noch einige Probleme gelöst werden. Sie betreffen beispielsweise die Sicherheit der Passagiere, die Resistenz der Tragesäulen und Röhren gegenüber Erdbeben sowie die enorm hohen Kosten, die beim Bau eines solchen Transportsystems aufgewendet werden müssen. Interessenten, die ein solches System gern nutzen möchten, gibt es bereits. Das heißt, dass die weitere Entwicklung durchaus ein lohnenswertes Vorhaben ist.

Quelle: AFP, tesla.com (Hyperloop Alpha)

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