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Zum Weltkautschuktag: Was Sie über Gummi wissen sollten

Am 12. September findet der Weltkautschuktag statt. Grund genug für uns, uns einmal mit dem Werkstoff Gummi näher zu befassen. Gummi hat zahlreiche positive Eigenschaften, es ist dehnbar, wasserabweisend und gilt als sehr widerstandsfähig. Zudem ist es vielseitig einsetzbar, so dass aus Gummi unter anderem Dichtungen, Latexmatratzen, Autoreifen oder auch Kondome hergestellt werden können. Der Rohstoff für Gummi wird aus den Kautschukbäumen gewonnen, allerdings verwenden die Hersteller heute kaum noch natürlichen Gummi, sondern setzen auf synthetischen Kautschuk.

So viel Kautschuk verarbeiten wir

Wie wichtig der Werkstoff Gummi oder Kautschuk ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen aus 2011. In diesem Jahr haben alleine deutsche Unternehmen 710.000 Tonnen Kautschuk verarbeitet. Allerdings waren nur 270.000 Tonnen davon Naturkautschuk. Dieser stammt vorwiegend aus den Ländern Thailand, Indonesien oder Malaysia. Der weitaus häufiger verwendete synthetische Kautschuk dagegen wird vor allem in Deutschland produziert.

Wie wird Naturkautschuk gewonnen?

Naturkautschuk wird aus den Kautschukbäumen gewonnen. Sie wachsen vor allem in tropischen Regionen und erreichen eine Höhe zwischen 15 und 30 Metern. Der Stammdurchmesser kann bis zu einem Meter betragen. Die erste Ernte von Latex (Kautschuk in flüssiger Form) kann frühestens vom fünf bis acht Jahre alten Baum erfolgen.

Die Baumrinde muss bis etwa zur Hälfte des Baumumfangs schräg angeschnitten werden, um den Kautschuk zu gewinnen. In der Regel fließt der Pflanzensaft der Kautschukbäume am besten vor Sonnenaufgang bei Tagesanbruch, weshalb dies auch die bevorzugte Erntezeit ist. Etwa 20 bis 30 Gramm Latex lassen sich pro Tag vom Baum abzapfen. Dabei ist aber nur ein Drittel davon Kautschuk, der restliche Pflanzensaft besteht aus Wasser.

Nach der ersten Ernte wird ein Streifen Rinde unterhalb des ersten Schnitts gelöst, dies erfolgt meist zwei Tage nach dem ersten Schnitt. Nur so kann neuer Kautschuk gewonnen werden. So gehen die Arbeiter auf den Plantagen immer weiter vor, bis sie schließlich am Fuße des Baums angelangen. Anschließend wechseln sie auf die andere Seite des Baumes und im nächsten Jahr geht es weiter. Gehen die Plantagenarbeiter richtig vor, kann ein Kautschukbaum bis zum Alter von 40 Jahren Latex liefern. Allerdings lässt die Produktion des Saftes mit zunehmendem Alter deutlich nach.

Naturkautschuk vs. synthetischer Kautschuk

Generell gilt, dass sich Naturkautschuk und synthetisch hergestellter Kautschuk voneinander unterscheiden, dies bezieht sich auch auf deren Eigenschaften. So sollen Gummihandschuhe aus synthetischem Kautschuk gegenüber Chemikalien jedweder Art resistenter sein. Naturkautschuk-Handschuhe dagegen sind besser für den Umgang mit Ölen geeignet. Allerdings neigen einige Menschen zu einer Überreaktion auf Naturkautschuk und entwickeln Allergien. Die im Naturkautschuk enthaltenen Eiweißbestandteile werden als Auslöser für die allergische Reaktion vermutet. Mittlerweile hat die Industrie das Problem erkannt und filtert im Herstellungsprozess die Proteine aus dem Naturkautschuk heraus.

Wofür wird Kautschuk verwendet?

Die deutsche Kautschukindustrie hat sich vor allem im Bereich des Fahrzeugbaus etabliert. Neben Autoreifen entstehen auch Dichtungen, Schläuche und Federungssysteme aus Kautschuk. Im Maschinenbau wird Kautschuk gerne für Förderbänder und Antriebsriemen verwendet. 2011 betrug der Umsatz der deutschen Kautschukindustrie satte zwölf Milliarden Euro, so dass es nicht verwundert, dass es mittlerweile einen Weltkautschuktag gibt.

Zahlreiche Unternehmen investieren in Forschungsabteilungen, um die Produkte aus Kautschuk weiter zu verbessern. So sollen unterschiedliche Zusammensetzungen dabei helfen, die Produkte haltbarer zu machen. Ziel ist es, dass Dichtungen oder Schläuche in Autos seltener ausgetauscht werden müssen. Bei den Autoreifen geht es vor allem um bessere Haftung auf den Straßen, geringere Rollgeräusche während der Fahrt und einem verringerten Rollwiderstand, um damit den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Quelle: Planet-Wissen

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