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Weitere Warnstreiks der IG Metall für die KW 45/2022 angekündigt

Group of employees in workwear carrying placards during strike

Die Mitglieder/-innen der IG Metall wollen zu Wochenbeginn weiter streiken und vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck auf die Arbeitgeber verstärken.

Zu den Gründen für die fortgesetzten Warnstreiks der IG Metall hat die Gewerkschaft eine ausführliche Erläuterung vorgelegt. Das bisher vorliegende Angebot der Tarifpartner ist für sie nicht akzeptabel, weil es die galoppierende Inflation in keiner Weise berücksichtigt. Auch mit anderen Forderungen der Arbeitgeber ist die für die Elektro- und Metallindustrie zuständige Gewerkschaft nicht einverstanden. Deshalb hatten sich bereits im Laufe der Woche bundesweit rund 200.000 Gewerkschaftsmitglieder/-innen an den Warnstreiks beteiligt.

Warnstreiks der IG Metall gegen Hinhaltetaktik der Tarifpartner

Die Forderungen der IG Metall sind bereits seit Mitte Juli 2022 bekannt. Sie umfassen eine Lohnerhöhung um 8 Prozent. Die Tarifverhandlungen starteten am 12. September 2022, doch die Arbeitgeber ließen sich für die Vorlage eines ersten Angebots Zeit bis zum 28. Oktober 2022. Von einer prozentualen Lohnerhöhung findet sich dort keine Spur. Stattdessen haben sie eine Einmalzahlung von 3.000 Euro angeboten, für die kein Auszahlungstermin genannt wurde. Sie soll als sogenannte Inflationsprämie einen Zeitraum von 30 Monaten abdecken. Umgerechnet in eine prozentuale Erhöhung würde das eine Erhöhung der Entgelte (je nach aktueller Lohngruppeneinstufung) zwischen 2 und 3,2 Prozent bedeuten. Das hält die IG Metall mit Blick auf die aktuell zweistellige Inflationsrate für viel zu niedrig und begründet das auch mit der Abhängigkeit der Wirtschaft von der Kaufkraft der Menschen, die wiederum unmittelbar von der Einkommensentwicklung abhängt.

Was stört die IG Metall am aktuell vorliegenden Angebot noch?

Die 100 Euro pro Monat, die sich aus der Umrechnung der einmaligen Inflationsrate auf die geforderte Laufzeit von 30 Monaten ergeben, würden beim aktuellen Angebot durch die von den Arbeitgebern geforderten Einschnitte an anderen Stellen aufgefressen. Es besteht sogar die Gefahr, dass durch die Einschnitte die pro Jahr erzielten Gesamteinnahmen der Arbeitnehmer unter das derzeitige Niveau sinken. Beim Unterschreiten einer bestimmten Gewinnmarge sollen tarifliche Sonderzahlungen automatisch gekürzt werden. Betroffen davon wären beispielsweise das Weihnachtsgeld und das Urlaubsgeld.

Angebot der Arbeitgeber setzt die IG Metall bis 2025 „Schach matt“

Zudem hätte die IG Metall über 30 Monate hinweg keine Chance auf neue Tarifverhandlungen, egal wie sich die allgemeine Lage, die Gewinne der Unternehmen und die Inflationsrate entwickeln. Außerdem wären die aktuell gültigen Tarife ohne die Einbeziehung der Einmalzahlung die Basis für die frühestens im April 2025 möglichen nächsten Tarifverhandlungen. Diese Tarife sind bereits seit 2018 unverändert, weil die IG Metall bei den letzten Verhandlungen das Augenmerk auf den Erhalt der Arbeitsplätze gelegt hat. Dabei wurden bereits Zugeständnisse bei der Zahlung es tariflichen Zusatzgelds gemacht und eine Streichung bei einer Gewinnmarge von weniger als 2,3 Prozent erlaubt.

Quelle: IG Metall

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