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15 Prozent mehr Lohn für Postmitarbeiter gefordert

Postman putting letter in mailbox.

Vor dem Hintergrund steigender Beschwerden über Zustellungen der Deutschen Post klingt die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach 15 Prozent mehr Lohn dreist.

Dennoch pocht Verdi auf die deutliche Lohnerhöhung. Die Deutsche Post dagegen bezeichnet die Forderung als „realitätsfern“. Betroffen sind von den anstehenden Tarifverhandlungen rund 160.000 Mitarbeiter bei der Post. Von der Gewerkschaft heißt es, man erwarte neben einem Inflationsausgleich auch eine „Beteiligung am Unternehmenserfolg“, so Andrea Kocsis, Verhandlungsführerin.

Forderung ist „mutig“

Die Forderung der Gewerkschaft wird als „mutig“ eingestuft, weil sie Forderungen in anderen Branchen doch deutlich übertrifft. Andererseits verlangen sowohl Verdi als auch der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die IG Metall gab sich bereits mit einer Forderung von acht Prozent mehr Geld für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zufrieden. In der letzten Woche hat man sich dann auf eine Lohnsteigerung von 5,2 Prozent ab Juni 2023 und weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024 geeinigt. Hinzu kommen steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen von bis zu 3.000 Euro.

Bei der Deutschen Post geht Verdi nun weit über diese Forderungen hinaus. Zuvor habe man eine Mitgliederbefragung durchgeführt, an der sich mehr als 43.000 Personen beteiligt haben, so die Gewerkschaft. Vor kurzem erst hatte der Konzern aber auch angekündigt, dass man das Rekordergebnis von 2021 in diesem Jahr noch einmal steigern könne.

Kocsis erklärte zu den hohen Forderungen, dass die Beschäftigten in den letzten Jahren unter höchsten Belastungen gearbeitet hätten. Die deutliche Lohnsteigerung sei zudem nötig, „um ihren Lebensunterhalt sichern zu können“. Nach den Vorstellungen der Tarifkommission sollen die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte für Studenten in jedem Ausbildungsjahr um 200 Euro angehoben werden. Insgesamt sieht man eine Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten vor.

Tarifverhandlungen starten im Januar

Ab dem 06. Januar werden die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post starten. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, sei es wichtig, dass man eine Balance zwischen angemessenen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten einerseits, aber auch wirtschaftlicher Tragfähigkeit für das Unternehmen andererseits finde. Dabei wurde auch betont, dass man Kostensteigerungen „aufgrund der preisregulierten Briefpreise“ nicht einfach an die Kunden weiterreichen könne. Die bisherige Entgeltregelung bei der Deutschen Post wurde von Verdi zum 31.12.2022 gekündigt.

Quelle: dpa

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