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Waldbrände in Kanada: Kündigt sich für 2023 ein neuer Rekord an?

Forest fire in the Courel range

Bereits Anfang Mai 2023 wüten deutlich mehr Waldbrände in Kanada, als es sonst um diese Zeit normal ist. Besonders betroffen ist die Provinz Alberta.

Wer nicht an den globalen Klimawandel glaubt, sollte aktuell einen Blick auf die Statistik der Waldbrände in Kanada werfen. Die Waldbrandsaison hat dort in diesem Jahr längst begonnen und die Bilanz der bisherigen Schadensereignisse lässt befürchten, dass der Sommer 2023 neue Rekorde bringen könnte, denn die aktuelle Zahl der aktiven Buschbrände liegt deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Das geht aus den offiziellen Daten des Canadian Interagency Forest Fire Center (kurz CIFFC) hervor und wird vom kanadischen Umweltministerium bestätigt. Die Situation hat sich ab der Kalenderwoche 15/2023 verschärft und bereits dazu geführt, dass lokal der Notstand ausgerufen werden musste.

Wie sieht die aktuelle Lage der Waldbrände in Kanada aus?

Seit Jahresbeginn 2023 wurden bereits rund 780 Buschfeuer gemeldet. Am ersten Maiwochenende meldete das CIFFS 266 aktive Feuer. Allein am 5. Mai 2023 kamen 5 neue Feuer hinzu. Von den aktiven Waldbränden haben die kanadischen Firefighter aktuell 136 unter Kontrolle. 47 Buschfeuer gelten als gelöscht, stehen aber noch unter intensiver Beobachtung. Mit Stand vom 6. Mai 2023 wurden 83 außer Kontrolle geratene Feuer gemeldet. Die meisten und größten Feuerherde wüten in der Westhälfte von Kanada mit Schwerpunkt in der Provinz Alberta. Einige außer Kontrolle geratenen Buschfeuer haben bereits Flächen um die 20.000 Hektar vernichtet. Bei einzelnen Feuern umfasst die Schneise der Verwüstung mittlerweile schon mehr als 50.000 Hektar.
Dabei fällt auf, dass sich die Mehrzahl der Waldbrände in Regionen entwickelt hat, die nach den Einschätzungen der zuständigen kanadischen Behörden bisher nur eine moderate bis hohe Waldbrandgefährdung aufwiesen. Etwa ein Drittel der aktiven Buschfeuer wütet in Regionen, in denen eine extrem hohe Waldbrandgefahr eingeschätzt wurde. Dieser Bereich erstreckt sich nach den derzeitigen Angaben des kanadischen Umweltministeriums von Hay River im Norden bis nach Saskatoon im Süden.

Kanada war in den letzten Jahren von gigantischen Waldbränden betroffen

Den Rekord des letzten Jahrzehnts beim Umfang der verbrannten Flächen halten aktuell die Northwest Territories Fires aus dem Jahr 2014 mit 3,4 Millionen Hektar. Im Jahr 2018 vernichteten die British Columbia Wildfires knapp 1,3 Millionen Hektar Waldfläche. Bereits 2017 fielen dort und in der Provinz Alberta rund 1,2 Millionen Hektar Buschbränden zum Opfer. Den größten Sachschaden richtete 2016 das McMurray Wildfire in Alberta und Saskatchewan an. Allein der dabei entstandene Schaden wird offiziellen Angaben zufolge auf rund 9,9 Milliarden Kanadische Dollar geschätzt. Die Buschbrände des Jahres 2017 verursachten einen Sachschaden von rund 586 Kanadischen Dollar. Auch in der weiteren Vergangenheit finden sich größere Schadensereignisse. Beispiele dafür sind die 2,5 Millionen Hektar in Manitoba verbrannte Fläche im Jahr 1989, das Great Fire von 1919 in Saskatchewan und Alberta (vernichtete Waldfläche 2 Millionen Hektar) und das Chinchaga Fire, dem im Jahr 1950 in British Columbia und Alberta Schätzungen zufolge zwischen 1,4 und 1,7 Millionen Hektar Wald ein Opfer der Flammen wurden.

Quelle: Government of Canada, Infosystem des CIFFC

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