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Tabarzer Vulkansteig eröffnet

Saurier-Erlebnispfad Georgenthal
Saurier-Erlebnispfad Georgenthal

Gestern war es soweit, die erste der acht neu geplanten Geoparkrouten in Tabarz am Inselsberg ist eröffnet worden. Auf dem Tabarzer Vulkansteig erfahren die Besucher sehr viel über ihre Heimat. So ist an den insgesamt 22 Informationstafeln nachzulesen, dass es sich beim Inselsberg um einen alten, ja, einen sehr alten Vulkan handelt. Vor mehr als 290 Millionen Jahren soll der Berg Feuer und Asche gespuckt haben. Bis heute lässt sich das Vulkangestein nachweisen, aber auch zahlreiche Pflanzen und Tiere, die zu jener Zeit in der Region lebten.

Geopark Inselsberg – Drei Gleichen – Tabarzer Vulkansteig

Im Geopark Inselsberg – Drei Gleichen in Thüringen sollen in diesem Jahr noch sieben weitere, neue Geopark-Routen eröffnet werden. Der Vulkansteig als zehn Kilometer langer Rundweg machte dabei mit der gestrigen Eröffnung den Anfang. Er führt vom Zentrum für Kunst, Kultur und Natur durch den Lauchagrund und über den Hirschstein sowie den Aschenbergstein. Vorbei geht es an der Limonadenquelle und unterwegs kann der Besucher sich auf den 22 Informationstafeln über die Besonderheiten der Region informieren.

Dabei wurden spezielle Piktogramme entwickelt, damit die Besucher sofort erkennen können, ob es auf der Tafel um die vulkanischen Gesteine, die fossile Pflanzen- oder Tierwelt oder einen versteinerten See geht. Wie Stephan Brauner, Geologe im Geopark Inselsberg – Drei Gleichen, erklärte, habe man zwei Tafeln den Insekten gewidmet. Grund dafür: Im Steinbruch Tabarz wurden die Abdrücke zweier Riesen-Insekten gefunden. So soll eine Eintagsfliege mit 43 Zentimetern Größe gefunden worden sein. Heute sind solche Dimensionen unvorstellbar für die winzigen Tiere. Ebenfalls habe man in Tabarz bereits Abdrücke von Ursaurier-Skeletten gefunden, denen man auf dem Saurier-Erlebnispfad in Georgenthal auf die Spur gehen kann.

Brauner und Geografin Nancy Allmrodt hatten die Idee für den Vulkansteig. Allmrodt arbeitet im Management-Büro Reyer des Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen. Zusammen mit der Hilfe von Zimmerei Bienek aus Großenlupnitz und der Druckerei WMP aus Erfurt habe man die Idee dann in die Tat umgesetzt. Außerdem habe man sehr gut mit der Herzoglichen Forstverwaltung zusammengearbeitet, betonten die beiden Ideengeber, denn ein Teil des neuen Tabarzer Vulkansteigs führt durch den Herzogswald.

Tabarzer Vulkansteig von EU gefördert

Der Tabarzer Vulkansteig und die anderen geplanten Geoparkrouten werden zu 90 Prozent von der EU gefördert. Den Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent habe man bereits bezahlt, erklärte David Ortmann, der Tabarzer Bürgermeister. Für die Stadt sei der Vulkansteig ein Meilenstein, denn damit würde erst auch direkt vor Ort sichtbar, dass man zum Geopark Inselsberg – Drei Gleichen gehöre, obwohl man diesem schon seit mehr als zehn Jahren angehört.

Die Infotafeln am Wegesrand sind dabei speziell auf den Tourismus ausgelegt, denn alle Infos finden sich nicht nur auf Deutsch, sondern ebenso in Englisch. Wer mag, kann den Tabarzer Vulkansteig natürlich auf eigene Faust erkunden. Aber es soll auch Führungen mit zertifizierten Geopark-Führern geben. Dagmar Ernst, die Ortswegewartin des kleinen Kurortes in Thüringen, erklärte, dass bei ihren geführten Wanderungen schon während des Ausbaus des Weges reges Interesse an diesem herrschte.

Im September soll zum Tag des Geotops die nächste Route eröffnet werden – die Ruhlaer Insel. Auch in Floh-Seligenthal wird eine Route geplant. Brauner freut sich zwar auf die neuen Routen durch den Geopark Inselsberg – Drei Gleichen, ist aber zuerst einmal froh, dass der Tabarzer Vulkansteig nun fertig ist. Er weist in diesem Zusammenhang nochmals explizit auf das Backofenloch hin. Die Höhle besteht aus vulkanischem Porphyr, das 295 Millionen Jahre alt ist. Damit dürfte sie zu den ältesten Höhlen der Welt gehören.

Quelle: Thüringer Allgemeine

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