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NRW: Neubewertungen der Englisch-Prüfungen 2017

In der letzten Woche fanden in den Schulen in Nordrhein-Westfalen die Abschlussprüfungen im Fach Englisch für die 10. Klassen statt. Von den Schülern wurden Teile der Prüfung als zu schwer empfunden, weil sie über das Niveau des Lehrstoffs der Realschule hinausgehen. Außerdem hatte es technische Probleme gegeben, denn die für die Prüfung des Hörverständnisses verwendeten Aufnahmen waren selbst für Muttersprachler nur sehr schlecht zu verstehen. Inzwischen hat das nordrhein-westfälische Bildungsministerium mitgeteilt, dass der Verständnistest aus der Bewertung der Englisch-Prüfungen des Jahres 2017 herausgenommen wird. Außerdem erhalten die Schüler in NRW die Chance, die Englisch-Prüfung freiwillig noch einmal absolvieren zu können. Wer trotz der technischen Probleme die Aufgabe zum Hörverständnis gut gelöst hat, bekommt die Punkte dafür trotzdem. Sie können von den Lehrern zum Ausgleich von Punktedefiziten bei anderen Aufgaben herangezogen werden.

Warum musste das Bildungsministerium NRW reagieren?

Direkt nach der beanstandeten Prüfung brachte einer der Schüler (Dario Schramm) eine Petition auf den Weg. Sie wurde binnen weniger Tage von 45.000 Menschen gezeichnet. In der Petition forderte der Bergisch-Gladbacher eine Wiederholung der Prüfung mit geänderten Bedingungen mit den genannten Begründungen. Daraufhin befragte das Bildungsministerium auch Lehrer, von denen das zu hohe Niveau der Englisch-Prüfung bestätigt wurde. Die Schulen wurden bereits über die geänderten Richtlinien zur Bewertung informiert. Die freiwillige Wiederholung ist zu dem von den einzelnen Schulen festgesetzten regulären Nachschreibeterminen möglich.

Nicht nur die 2017er Englisch-Prüfung war in NRW zu schwer

Trotz der Entscheidung des Bildungsministeriums gibt es allgemeine Kritik am Niveau der Englisch-Prüfungen. Brigitte Balbach, die Vorsitzende des Verbands „Lehrer NRW“ betonte in ihrem Statement, dass die Prüfungsinhalte insgesamt nicht das im Unterricht erreichbare Niveau darstellen. Das kann sich für viele Schüler fatal auswirken, denn das Resultat der Prüfung fließt mit 50 Prozent in die Wertungen für die Abschlussnote ein. In Nordrhein-Westfalen werden die Prüfungsinhalte für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik seit dem Jahr 2006 zentral vom Landesbildungsministerium vorgegeben.
Quelle: Bildungsministerium NRW (schulministerium.nrw.de)

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