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Mietfahrräder: Viele Städte haben Probleme mit Obike

Die Ordnungshüter in einigen deutschen Metropolen sind aktuell damit beschäftigt, die Mietfahrräder des Anbieters Obike loszuwerden. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur regiert seit der Anmeldung einer Insolvenz nicht mehr.

Das Unternehmen Obike war zu Jahresbeginn 2017 gegründet worden und hatte extrem schnell expandiert. Noch im Gründungsjahr wurden Mietfahrräder auch in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Spanien und den Niederlanden angeboten.

Obike-Mietfahrräder waren zuerst ein Erfolg und stehen jetzt im Weg

Noch im Herbst 2017 hatte der Anbieter aus Singapur aufgrund seines schnellen Erfolgs über eine Nachfinanzierung mit einem Volumen von 45 Millionen Dollar verhandeln können. Doch offensichtlich hat sich der Fahrradverleih mit seiner extremen Expansionspolitik deutlich übernommen. Im Juni 2018 musste ein Insolvenzantrag gestellt werden. Danach wurde ein Umzugsunternehmen aus der Schweiz mit dem Einsammeln der Fahrräder in der Schweiz und in Deutschland beauftragt. Die Umzugsfirma würde ihrer vertraglichen Verpflichtung auch gern nachkommen. Allerdings ist es schwierig, die Leihfahrräder zu finden, denn die Ortungsapp von Obike hat funktionelle Mängel. Viele Stadtverwaltungen stehen deshalb vor einem großen Problem.

Was macht die Lage für die Ordnungsämter kompliziert?

Die Mietfahrräder von Obike versperren wichtige Verkehrsflächen in den Innenstädten und müssten eigentlich weggeräumt werden, weil durch die Probleme mit der Obike-App ohnehin keine Nutzung mehr möglich ist. Doch genau das können die Stadtverwaltungen nicht ohne die Zustimmung von Obike tun. Viele Bürgermeister haben sich deshalb an das Unternehmen aus Singapur gewendet. Doch von dort kommt keine Reaktion. Die Konsequenz ist, dass Tausende Obike-Fahrräder auf den Fußwegen, Plätzen und an den Bahnhöfen herumstehen. Besonders hart trifft es München, denn dort stehen insgesamt noch 3.000 Mieträder. Auch in der Frankfurter Innenstadt zählen die Ordnungshüter aktuell noch rund 1.200 Leihfahrräder.

Hamburg hat Glück, denn dort war die Verteilung der Obike-Räder zwar geplant, wurde aber noch nicht realisiert. Diese Räder blockieren nun eine große Lagerhalle, deren Besitzer sich berechtigte Sorgen macht, ob er nach dem Insolvenzantrag seine Miete noch bekommt. In den Niederlanden und der Schweiz sieht es besser aus. Die Stadtverwaltung Rotterdam darf sich darüber freuen, dass bereits 1.800 nicht mehr nutzbare Mieträder abgeholt wurden. Zürich hat ebenfalls Glück, denn dort ist das von Obike mit der Rückführung der Leihfahrräder beauftragte Umzugsunternehmen ansässig.

Quelle: dpa

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