Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Lokführerstreik legt in den nächsten Tagen Eisenbahn lahm

Unemployment strike and protest

Viele Straßen sind blockiert. Nun haben Pendler durch einen Lokführerstreik nicht einmal mehr eine echte Chance, auf die Eisenbahn als Alternative auszuweichen.

Inzwischen ist es Gewissheit. In der Nacht vom 9. zum 10. Januar 2024 beginnt um 02:00 Uhr ein Lokführerstreik. Er soll nach dem Willen der Gewerkschaft GDL erst am 12. Januar 2024 um 18:00 Uhr enden. Das heißt, die Auswirkungen werden auch die freitäglichen Heimreisen beeinträchtigen sowie Auswirkungen auch teilweise noch auf den Reiseverkehr am Samstag haben. Autofahrten sind momentan durch die gemeinsamen Aktionen des Bauernverbands und vieler Logistikunternehmen keine echte Alternative.

Vor dem Bahnstreik fuhr die GDL einen Sieg ein

Die Deutsche Bahn hatte bis zuletzt versucht, den Lokführerstreik im Januar 2024 zu verhindern. Doch sie scheiterte mit einem Eilantrag auf den Erlass einer Einstweiligen Verfügung als Streikverbot am 8. Januar 2024. Das angerufene Arbeitsgericht Frankfurt lehnte den Antrag ab. Die Deutsche Bahn will in die nächste Instanz gehen und das Landesarbeitsgericht Hessen darüber entscheiden lassen. Ob von dort noch heute ein Urteil gefällt werden kann, ist äußerst fraglich. Mehrere Juristen schätzen zudem ein, dass sich das Landesarbeitsgericht Hessen dem erstinstanzlichen Urteil anschließen wird. Auch die GDL-Juristen gehen davon aus, denn die Vorbereitungen für den Lokführerstreik laufen bereits auf Hochtouren.

Bahnstreik auch durch neues Angebot nicht abzuwenden

Am Ende der ersten Januarwoche 2024 hatte die Deutsche Bahn ein neues Angebot vorgelegt und darauf bestanden, vor einem neuerlichen Streik weitere Verhandlungen durchzuführen. Das Angebot beinhaltete die Zahlung einer Inflationsausgleichs in Höhe von 2.850 Euro sowie eine Lohnerhöhung, die verteilt über eine Laufzeit von 32 Monaten erfolgen soll. Zudem sollen die Arbeitnehmer zwischen verschiedenen Arbeitszeitmodellen wählen können. Die Führungsspitze der Lokführergewerkschaft GDL bezeichnete das Angebot wörtlich als „substanzlos“ und „irreführend“. Insbesondere kritisiert die GDL die angebotenen Arbeitszeitmodelle. Sie würden bei einer Inanspruchnahme Lohneinbußen nach sich ziehen. Die Gewerkschaft will mit ihrem neuerlichen Bahnstreik jedoch eine generelle Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich durchsetzen.

Welche Auswirkungen wird der Lokführerstreik haben?

Der dreitägige Lokführerstreik wird den Bahnverkehr in allen Bundesländern massiv beeinträchtigen. Betroffen sind sowohl der Regionalverkehr als auch der Fernverkehr. Auch bei den S-Bahnen der Deutschen Bahn müssen Pendler und Reisende mit umfangreichen Zugausfällen rechnen. Die Zahl der Plätze in den laut Notfahrplan verkehrenden Zügen ist sehr begrenzt. Deshalb bittet die Deutsche Bahn darum, alle nicht unbedingt erforderlichen Reisen zu verschieben. Die Zugbindung für bereits gekaufte Tickets ist aufgehoben und ein Einsatz dieser Tickets ist auch zu einem späteren Termin möglich. Eine konkrete Frist für die Einlösung benannte die Deutsche Bahn nicht. Für Fragen steht während des Streikzeitraums eine Sonderhotline für die Bahnkunden bereit.

Quelle: Deutsche Bahn, GDL, Arbeitsgericht Frankfurt

About Author