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Kaspersky vs. Microsoft: Kartellbeschwerde wegen Windows Defender

Das russische IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky sieht die eigenen Rechte durch Microsoft verletzt und hat deshalb bei der EU-Kartellbehörde eine Beschwerde eingereicht. Darin geht es um den Windows Defender, den von Microsoft für das Betriebssystem Windows entwickelten Virenschutz. Seine Installation kann bei der Nutzung des Betriebssystems nicht verhindert werden und wird außerdem automatisch aktiviert. In vielen Fällen soll das nach den Angaben von Kaspersky die Möglichkeiten zur Installation und Aktivierung der Virenscanner von Drittanbietern verhindern. Außerdem stören Kaspersky die Darstellungen von Microsoft, nach denen ein mit Windows 10 betriebener Computer allein mit dem Windows Defender sicherer sein soll als bei der parallelen Nutzung eines zusätzlichen Virenscanners.

Was will Kaspersky mit der Beschwerde erreichen?

Die Hauptforderungen von Kaspersky richten sich darauf, dass die EU-Kartellbehörde Microsoft untersagt, weiterhin die Entfernung der Sicherheitssoftware Dritter öffentlich zu forcieren. Die russischen IT-Sicherheitsexperten betrachten die dabei gemachten Angaben teilweise als Irreführung der Verbraucher. Außerdem wird gefordert, dass Microsoft verboten werden soll, in das Betriebssystem Windows Hindernisse einzubauen, durch welche die Installation und Aktivierung anderer Virenscanner blockiert wird. Ergänzend fordern die Kaspersky Labs in der Kartellbeschwerde, dass Microsoft die Build-Versionen wie in der Vergangenheit zwei Monate vor der Bereitstellung der Endversionen zum Download veröffentlichen muss. Aktuell liegen nach den Angaben der IT-Sicherheitsexperten oft nur wenige Tage dazwischen. Die Hersteller von Software, die unter Windows lauffähig ist, benötigen jedoch eine gewisse Vorlaufzeit, um durch Updates die Lauf- und Funktionsstabilität zu garantieren. Hinzu kommt die Forderung, dass es dem Nutzer von Windows 10 selbst überlassen werden sollte, ob er den Defender nutzen möchte oder nicht.

Wissenswerte Fakten zum Windows Defender

Die von Microsoft ab dem Jahr 2008 genutzte Anti-Spy-Ware Microsoft Security Essentials trägt seit der Einführung von Windows 8 den Namen Windows Defender. Ab der Version Windows Vista wurde sie serienmäßig mit dem Betriebssystem ausgeliefert und zwangsweise installiert. Bei den Versionen Windows XP mit dem Service-Pack 2 und Windows Server 2003 mindestens mit dem Service-Pack 1 kann der Defender auf freiwilliger Basis von den Nutzern manuell nachinstalliert werden. Seit 2011 ist eine Version erhältlich, die von einem USB-Stick aus gestartet werden kann.

Quelle: newsroom.kaspersky.eu

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