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Horst Seehofer will Stromautobahnen nicht haben

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung erneuerbarer und umweltfreundlicher Energien kräftig voranzutreiben. Um die Windenergie von der Nordsee und der Ostsee auch in den Süden der Republik zu bringen, sind Stromautobahnen notwendig, die allerdings zu einem großen Teil erst noch gebaut werden müssen. Die Baupläne haben nun mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer einen neuen Gegner gefunden.

Was hat Horst Seehofer mit der Energie in Bayern vor?

Der bayerische Ministerpräsident betrachtet den Bau der Stromautobahnen als einen erheblichen Eingriff in die Natur, der dem Tourismus in seinem Land schaden könnte. Das Argument ist zugkräftig, aber der Bau unabwendbar, wenn die Bundesregierung die Pläne zur Energiewende realisieren möchte. Außerdem hält Seehofer die Kosten für die Stromtrassen für zu hoch. Er will stattdessen in Bayern eine autarke Stromversorgung haben. Als Energieträger soll Erdgas genutzt werden, was jedoch zu einem Großteil aus Russland importiert werden müsste. Allein schon deshalb sind Seehofers Pläne nicht die beste Wahl. Hinzu kommen die Umweltbelastungen, die von Gaskraftwerken ausgehen. Und die dürften auf Dauer mehr Schäden anrichten als die Stromautobahnen.

Welche Folgen hat Seehofers Veto auf die geplante Energiewende?

Kritiker werfen Seehofer zutreffend vor, dass er nur regionalpolitisch und nicht im bundesweiten oder gar globalen Maßstab denkt. Werden die Pläne zu Gaskraftwerken in Bayern umgesetzt, könnte das Bundesland zumindest kurzfristig davon profitieren. Von Nachhaltigkeit kann jedoch allein aufgrund der Entwicklung der Gaspreise keine Rede sein. Dieses kurzfristige regionale Denken dürfte ihm auch Kritik von der Bundesregierung einbringen, denn bei einer Verweigerung des Baus der Stromtrassen bis Bayern könnte das gesamte Konzept zur Energiewende in Deutschland ins Wanken bringen. Außerdem sehen Experten die Gefahr, dass der globale Klimawandel, der durch die Gaskraftwerke in Bayern einen weiteren Schub bekäme, künftig noch mehr Menschen aus internationalen Überschwemmungsgebieten nach Deutschland treibt.

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