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Hessen nimmt Veränderungen am Schulsystem vor

Etwa 767.000 Schüler müssen ab dem 8. September 2014 in Hessen wieder zur Schule gehen oder starten den Weg in eine berufliche Ausbildung. Im Vergleich zum Vorjahr hat Hessen damit einen Schwund von rund 11.000 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnet. Doch für den hessischen Bildungsminister ist das kein Grund, die Anzahl der vorhandenen Lehrerstellen zu reduzieren. Allerdings wird es in Hessen einige andere Änderungen geben, die mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 in Kraft treten. Sie betreffen in der Hauptsache die Gymnasien des Bundeslandes.

Was ändert sich an den Gymnasien in Hessen?

Bisher wurden in Hessen die Prüfungen zum Abitur nach acht Jahren auf dem Gymnasium ablegt. Ab dem neuen Schuljahr haben die hessischen Gymnasien wieder die Wahl, ob sie als Vorbereitung auf die Abiturprüfung acht oder neun Schuljahre als notwendig erachten. Das heißt, die Eltern können gemeinsam mit dem Nachwuchs entscheiden, ob die Kinder auf ein G8- oder G9-Gymnasium gehen sollen. Die überwiegende Mehrheit der Schulen in Hessen hat sich für die G9-Variante entschieden. Sie wird in 102 kooperativen Gesamtschulen und 67 Gymnasien angeboten. An zwei Gesamtschulen und 16 Gymnasien wird die G8- und G9-Version parallel zueinander offeriert. An neun Gesamtschulen und zwei Gymnasien kann in Hessen das Abitur ausschließlich nach acht Schuljahren erworben werden. Für rund 2.000 Schüler bedeuten diese Änderungen, dass sie jetzt ein Schuljahr mehr bis zum Start eines Studiums oder einer Berufsausbildung einplanen müssen.

Weitere Änderungen an den Schulen in Hessen

Das hessische Kultusministerium trägt mit den Änderungen im Schulsystem auch der Tatsache Rechnung, dass in Deutschland sehr viele Ausländer leben, deren Kinder hier beschult werden sollen. Dazu sind zwei Maßnahmen geplant. Einerseits werden 360 Lehrer den Schulen nach sozialen Aspekten zugewiesen. Im vergangenen Schuljahr waren es sechzig Lehrer weniger gewesen, die individuell auf Schulen in sozialen Brennpunkten verteilt werden konnten. Fünfzig zusätzliche Lehrerstellen wurden für das Schuljahr 2014/2015 an den Schulen geschaffen, an denen es auch Intensivklassen für so genannte Seiteneinsteiger gibt. Bisher gab es in Hessen 27 Schulen, an denen die Eltern und Kinder die Wahl zwischen dem traditionellen Religionsunterricht und einer Unterweisung in den Traditionen und Grundsätzen des Islams hatten. Ab den Schuljahr 2014/2015 soll deren Zahl auf 38 ansteigen.

Mehr Ganztagsangebote im Schuljahr 2014/2015 in Hessen

„Pakt für den Nachmittag“ heißt ein Projekt in Hessen, in dessen Rahmen in einem halben Dutzend Regionen aus den bisherigen Grundschulen Ganztagsschulen gemacht werden sollen. Standorte finden sich beispielsweise in Darmstadt, Kassel und Frankfurt. Schrittweise sollen in Hessen bis zum Jahr 2019 sämtliche Grundschulen in Ganztagsschulen umgewandelt werden. Die Landesregierung kommt für die Betreuung der Kids bis 14.30 Uhr auf. Die Kosten der verbleibenden 2,5 Stunden bis zur Schließung um 17 Uhr müssen die jeweiligen Kommunen tragen.

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