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Heizungswechsel: Problem für Eigentümergemeinschaften

Heating radiator

Immobilienverwalter befürchten, dass die energetische Sanierung von Gebäuden in Hand von Eigentümergemeinschaften nicht zu stemmen ist.

Die bevorstehenden Änderungen der Gesetze zur energetischen Sanierung von Gebäuden könnten für Besitzer von Eigentumswohnungen zum Problem werden. Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Immobilienverwalter gaben 87 Prozent der 1.600 Immobilienverwaltungen an, dass die bisherigen Rücklagen der Eigentümergemeinschaften nicht ausreichten, um die oft älteren Heizungsanlagen auszutauschen.

Viele Eigentümergemeinschaften finanziell überfordert

Von einer Überforderung gehen die Immobilienverwaltungen auch bei umfangreicheren Sanierungen aus. Hier seien sogar 96 Prozent der Eigentümergemeinschaften überfordert. Mehr als 90 Prozent der befragten Verwaltungen gehen außerdem davon aus, dass die Eigentümer nicht in der Lage sind, höhere Rücklagen zu leisten oder Sonderumlagen zu zahlen.

Laut den geplanten Änderungen sollen ab 2024 eingebaute Heizungen zu wenigstens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. Die Gebäuderichtlinie der EU fordert außerdem, dass die Energieeffizienzklasse D als Mindeststandard für alle Gebäude bis zum Jahr 2033 umgesetzt werden muss. Um dieses Ziel zu erreichen, sind allerdings hohe Investitionen seitens der Eigentümer erforderlich.

Handwerker- und Materialengpässe erschweren die Lage

Doch es sind nicht alleine die finanziellen Aspekte, die eine große Rolle spielen: Auch Handwerker und Baumaterialien sind derzeit rar. 85 Prozent der befragten Unternehmen gaben zudem an, dass sie zu wenig Personal haben, um energetische Sanierungsmaßnahmen begleiten und umsetzen zu können. Mehr als 58 Prozent gehen sogar davon aus, dass ihr Unternehmen nicht ausreichend qualifiziert ist, um diese Aufgaben zu bewältigen. Dies erklären sie vor allem mit fehlendem Fachpersonal.

Martin Kaßler, VDIV-Deutschland-Geschäftsführer spricht von „alarmierenden“ Ergebnissen. Die Sanierungspläne der Bundesregierung kommen „in Zeiten steigender Zinsen und hoher Inflation“ zur Unzeit. Kaßler sieht eine ernsthafte Gefahr dafür, dass die „Wohnungseigentümer die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen können“ und sogar der „Notverkauf des lang ersehnten Eigentums“ droht. Zudem macht der Einbau eines neuen Heizsystems nur dann wirklich Sinn, wenn er in ein energetisches Gesamtkonzept des Hauses integriert wird.

Quelle: mik

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