Der 9. März 2016 war der Tag der Großstörungen bei den DSL-Anschlüssen, beim Internetzugang und bei den Mobilfunkverbindungen. Allein bei Vodafone waren bundesweit rund 400.000 Kunden davon betroffen. Als Grund gab Vodafone den Ausfall einer Datenbank an. Allerdings betreibt Vodafone bundesweit zwanzig Datenbankserver und hatte am gleichen Tag einige Softwareupdates durchgeführt. Das der Ausfall einer einzigen Datenbank einen solch immensen Ausfall verursacht, erscheint angesichts der Menge der Ersatzdatenbanken wenig glaubhaft. Bis zum späten Nachmittag konnte die Vodafone-Großstörung behoben werden.
Störung deckt zeitliche Zusammenhänge auf
Wer am 9. März 2016 um 18.30 Uhr die Informationen bei allestörungen.de abrief, bekam folgendes Bild zu sehen:
Die nahezu identischen Verläufe der Störungsmeldungen bei gleich vier Anbietern von Kommunikationsdienstleistungen machen den aufmerksamen Beobachter stutzig. Für uns war genau das ein Anlass, einmal den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Anbietern genauer auf den Grund zu gehen.
Fakt ist, dass Vodafone, 1&1 und auch Mobilcom Debitel bei der DSL-Versorgung über das Festnetz auf die Deutsche Telekom angewiesen sind. Sie betreiben zwar teilweise eigene Netze bis zu den Knotenpunkten, nutzen aber auf der so genannten „letzten Meile“ alle durchweg das Durchleitungsrecht im Kabelnetz der Deutschen Telekom. Angesichts des zeitgleichen Beginns der Großstörungen bei allen vier Anbietern ist deshalb nicht mit vollständiger Gewissheit auszumachen, wer letztlich die Hauptursache der anbieterübergreifenden Großstörung am 9. März 2016 gelegt hat.
Interessante Eigentumsverhältnisse bei den Anbietern
Vodafone ist eine im Jahr 1992 gegründete Tochtergesellschaft der in Großbritannien beheimateten Vodafone Group. Zwischen Mobilcom Debitel und 1&1 gibt es jedoch einen interessanten Zusammenhang. Die Mobilcom Debitel GmbH wurde im Jahr 2009 zum Preis von 560 Millionen Euro an die Freenet AG verkauft. Kurz nach diesem Verkauf übernahm United Internet den Geschäftsbereich der DSL-Versorgung von der Freenet AG zum Preis von 123 Millionen Euro. Die im Jahr 2000 gegründete United Internet AG ist wiederum der Eigentümer der 1&1 Internet SE, deren Geschäftszweige DSL und Mobilfunk seit 2012 unter dem Namen 1&1 Telecom GmbH in Deutschland agieren. Neben den Portalen web.de und GMX gehören auch der Kommunikationsanbieter Versatel sowie die Plattform SEDO und die Affiliate-Plattform Affilinet zur United Internet AG.
Quelle: allestörungen.de, Wikipedia
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