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Gebrauchtwagenpreise steigen fast um ein Drittel

Many Cars Parked On Street In City In Sunny Summer Day. Row Of C

Nach der Chipkrise und dem allgemeinen Teilemangel, sowie langen Ausfällen wegen Corona ist die Neuwagenproduktion ins Stocken geraten. Kunden müssen oft lange auf einen Neuwagen warten, was eine Nachfragesteigerung bei Gebrauchten mit sich bringt – mit der Folge deutlich steigender Preise.

Innerhalb nur eines Jahres sind die Kosten für einen drei Jahre alten Gebrauchtwagen um fast ein Drittel in die Höhe geschnellt. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hervor, die für die Nachrichtenagentur dpa erfolgte.

Die Gebrauchtwagenkosten im Vergleich

So kostete ein drei Jahre alter Benziner im April 2022 rund 30,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Durchschnittlich lagen die Kosten bei 27.900 Euro. Auch Diesel verteuerten sich um 31,8 Prozent und kosteten rund 28.960 Euro durchschnittlich. Alle Zahlen beziehen sich auf dreijährige Gebrauchtwagen quer über alle Marken und Segmente.

Allerdings hat die DAT zuletzt beobachtet, dass sich die Preise wieder stabilisieren. Sie steigen also nicht weiter an. Unklar ist allerdings, ob das auch von Dauer ist. So hatte die DAT noch im Dezember letzten Jahres auch für dieses Jahr hohe Preise für Gebrauchtwagen prognostiziert. Mit dem Beginn einer Normalisierung rechnen Experten frühestens Anfang kommenden Jahres.

Gründe für die Preisexplosion

Hauptgrund für die steigenden Preise ist das niedrige Angebot neuer Fahrzeuge in Folge von Chipkrise, Teilemangel und Corona. So haben die Autohersteller zwar gut gefüllte Auftragsbücher, allerdings können die bestellten Fahrzeuge wegen Problemen auf dem Halbleitermarkt nur verzögert hergestellt werden.

Einige Kunden entscheiden sich nach langem Warten auf den Neuwagen dann doch für ein gebrauchtes Modell. Auch die Listenneupreise der Autos stiegen bereits vor drei Jahren um rund sieben Prozent. Doch nicht nur die jungen Gebrauchten sind von den Preissteigerungen betroffen. Ist das Angebot knapp, steigen auch die Preise für ältere Autos. Selbst Fahrzeuge mit hohen Laufleistungen werden demnach preislich nicht mehr so stark reduziert, wie es früher der Fall war. Insbesondere die Käufer gebrauchter Diesel sind durchaus bereit, deutlich höhere Preise zu zahlen.

Ähnliche Entwicklungen sah die DAT bereits im Dezember. Die hohen Spritpreise wirken sich offensichtlich kaum auf den Markt aus. Damals hieß es, man könne keine höhere Nachfrage nach besonders sparsamen Gebrauchtwagen beobachten.

Die DAT beobachtet die Gebrauchtwagenpreise in Deutschland übrigens schon seit über 90 Jahren und ist eine Tochterfirma mehrerer Verbände der Autoindustrie.

Quelle: dpa

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