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Erste Hilfe: Neues Pflichtprogramm an Schulen?

Ein Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern hat es vorgemacht: Über fünf Jahre wurden 43.000 Schüler während des Unterrichts mit Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut gemacht. Zugrunde liegen dem Pilotprojekt Studien aus anderen Ländern. Darin heißt es, dass gut 5.000 Menschen nach einem Herzstillstand überleben können, wenn zeitnah Erste Hilfe geleistet wird. Nachdem das Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern jetzt erfolgreich getestet wurde, hat die Kultusministerkonferenz den Ländern schon vor einem Monat empfohlen, Erste-Hilfe-Maßnahmen im Unterricht einzusetzen.

Vorreiter für Erste-Hilfe-Unterricht ist Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt sind Erste-Hilfe-Maßnahmen und Übungen zur Wiederbelebung schon seit längerem Bestandteil des Lehrplans. Insbesondere im Sport- und Biologieunterricht werden die lebensrettenden Sofortmaßnahmen vermittelt, wie ein Sprecher des Magdeburger Kultusministeriums jetzt bestätigte. Die Lehrkräfte haben eigens dafür eine entsprechende Ausbildung absolviert.

Thüringen wird Erste Hilfe an Schulen einführen

Thüringen überlegt derzeit, die Erste-Hilfe-Maßnahmen verpflichtend an den Schulen einzuführen. Die Kultusministerkonferenz hatte empfohlen, Erste Hilfe in zwei Unterrichtsstunden pro Schuljahr ab der siebten Klasse zu vermitteln. Thüringen will dieser Empfehlung jetzt nachkommen, wie ein Sprecher des Bildungsministeriums erklärte. Allerdings ließ er offen, ob es bereits im kommenden Schuljahr soweit sein soll. Aktuell, heißt es weiter, sucht der Freistaat nach geeigneten Partnern aus dem Bereich der Lebensrettung. Die müssen nicht nur über die Erfahrung, sondern auch die Ausrüstung verfügen, um lebensrettende Sofortmaßnahmen vermitteln zu können.

In Sachsen werden Erste-Hilfe-Kurse freiwillig angeboten

Anders sieht es in Sachsen aus. Der Sprecher des Kultusministeriums Dirk Reelfs erklärte, dass Sachsen grundsätzlich Bildungsziele formuliert, aber keine konkreten Vorgaben zu deren Erreichen festlege. Derzeit würden zwar Angebote erarbeitet, die bereits ab der Klassenstufe sechs greifen könnten und in den Biologie- oder Sportunterricht eingebaut werden sollen, allerdings können die Schulen freiwillig entscheiden, ob sie diese Kurse auch tatsächlich anbieten wollen. Der Sprecher betonte zudem, dass es sich um eine Empfehlung von der Kultusministerkonferenz handele und nicht um eine spezifische Vorgabe.

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