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Energiewende mal anders: Kommen Shell und BG zusammen?

Die Öl- und Gasbranche könnte sich demnächst grundlegend verändern. Aktuellen Medienberichten planen die beiden großen Anbieter Shell und der britische Gasproduzent BG Group den Zusammenschluss. Die Gespräche sollen sich ersten Angaben zufolge bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden.

Bestätigt wurden die Verhandlungen am Dienstagabend von der BG Group. Wird der Energiekonzern BG Group tatsächlich von Royal Dutch Shell geschluckt, wäre das die erste Megafusion der Branche seit über zehn Jahren. BG erklärte, man verhandele bereits länger, die Gespräche seien in einem fortgeschrittenen Stadium angekommen und bestätigte damit auch Berichte des „Wall Street Journal“.  Bisher könne man jedoch noch keine Aussagen dazu treffen, ob am Ende der Gespräche tatsächlich ein Angebot vorgelegt werde. Bis zum 05. Mai habe Shell Zeit, sich dazu zu äußern, ob man ein Angebot unterbreiten wolle oder nicht, hieß es weiter.

Wiederholt sich die Geschichte im Öl- und Gasmarkt?

Der Öl-Preiseinbruch bringt die gesamte Branche in eine schwierige Lage. Das Schiefergas in den USA boomt und Saudi-Arabien hat sich gegen die Drosselung der Fördermengen entschieden. Daher haben sich die Rohölpreise am Markt seit dem letzten Sommer nahezu halbiert. So ähnlich sah es bereits zu Beginn der 2000er Jahre aus, als die BP Amoco und Arco übernommen hatte. Auch Exxon konnte sich in den Übernahmezug schwingen und Mobil schlucken. Chevron und Texaco haben sich damals ebenfalls zusammengeschlossen.

BG Group seit Monaten unter Druck

Schon seit Monaten steht der Anbieter BG unter massivem Druck. Die Gasreserven in Ägypten schwinden, die Ölpreise sind auf einem extrem niedrigen Stand. Aufgrund dieser geringen Ölpreise musste die BG Group bereits im letzten Jahr seine Gas-Leitungen in Australien verkaufen. Trotzdem hatte man sich ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. So betreibt die Gruppe unter Anderem milliardenschwere Projekte in Ägypten, Australien, Brasilien und Ostafrika sowie in Kasachstan.

Derzeit bewertet man die BG Group mit 42,5 Milliarden Euro. Shell dagegen bringt 186,5 Milliarden Euro Marktkapitalisierung ins Spiel. Würden sich die beiden Unternehmen zusammenschließen, würde der Abstand zum Branchenprimus ExxonMobil deutlich verringert werden. Dieser Konzern wird derzeit mit 330 Milliarden Euro bewertet.

Quelle: Tagesspiegel

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