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Dürre sorgt für steigende Benzinpreise

Obwohl der Preis für Rohöl im abgelaufenen Monat kräftig gefallen ist, macht sich dies an den Tankstellen nicht bemerkbar. Im Gegenteil, die Preise für Benzin und Diesel sind höher als zuvor. Das ist eine weitere Folge der Dürre vom Jahrhundertsommer 2018.

Insgesamt sank der Ölpreis etwa für die Nordsee-Sorte Brent im Oktober 2018 um elf Prozent. Doch an der Zapfsäule müssen Autofahrer tiefer in die Tasche greifen. Anfang Oktober lag der Liter Diesel im Schnitt bei 1,34 Euro, Ende des Monats kletterte er auf 1,42. Wie der Mineralölwirtschaftskonzern (MWV) mitteilte, erhöhte sich der Preis für Superbenzin von 1,49 auf 1,53 pro Liter im bundesweiten Durchschnitt.

Niedrige Flusspegel verteuern Benzin

Üblicherweise orientieren sich die Preisschwankungen für Benzin, Diesel und Heizöl an den Preisen für Rohöl. In diesem Herbst ist das anders – eine weitere Folge der extremen Trockenheit im laufenden Jahr. Sie sorgt für extrem niedrige Pegelstände der Flüsse. Und auch im Oktober fiel nur halb so viel Niederschlag, wie sonst in diesem Monat, so dass die Situation sich noch nicht wieder entspannen konnte.

Besonders der Rhein und seine Nebenflüsse sind aber auf übliche Pegelstände angewiesen, da sie eine wichtige Rolle in der Versorgung des Landes mit Öl spielen. Riesige Raffinerien werden durch Rohrleitungen mit Rohöl versorgt. Das fertige Produkt, wie Benzin oder eben Diesel, wird mittels Binnenschiffen in Tanklager an den Flüssen transportiert. Von dort geht es mit LKW und Bahn zum Konsumenten.

Die Schiffe allerdings können durch die niedrigen Pegelstände nur noch mit halber oder noch weniger Beladung verkehren. Ersatzweise könnten die Transporte auf der Straße oder der Schiene stattfinden. Allerdings sind die Kapazitäten gering und die Kosten hoch, so dass dies ebenfalls keine Alternative ist. Daher kommen die Produkte nicht oder nur zu höheren Preisen zum Kunden und das führt wiederum zu steigenden Preisen an der Zapfsäule. Einige Tankstellen waren zwischenzeitlich sogar schon leergelaufen.

Besonders hohe Benzinpreise in Süddeutschland

Besonders stark bemerkbar macht sich dieses Problem in Süddeutschland. Mittlerweile müssen Autofahrer in Karlsruhe beispielsweise 1,56 Euro pro Liter Super bezahlen. In Rostock kommen sie mit 1,44 Euro deutlich günstiger davon. Dabei ist Karlsruhe Standort einer großen Raffinerie.

Während der Norden nahezu überversorgt mit Öl und damit nicht von der Binnenschifffahrt abhängig ist, hakt es im Süden. Dass der Bund zwischenzeitlich seine Notfall-Reserve geöffnet hat, damit Engpässe bei der Versorgung ausgeglichen werden können, ändert an der angespannten Situation ebenfalls wenig. Selbst wenn jetzt wieder vermehrt Regen fällt, so steigen die Pegel der Flüsse doch nur langsam an. Wann sich die Lage tatsächlich wieder entspannt, lässt sich derzeit nicht abschätzen, bestätigte auch ein Sprecher des Mineralölverbands.

Quelle: dpa

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