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Donald Trump schickt Erdbebenopfer aus Haiti nach Hause

In den USA gibt es derzeit massive Proteste gegen die Ankündigung, die von Haiti in die USA geflüchteten Opfer des Erdbebens von 2010 nach Hause zu schicken. Sie wurden bisher in den USA geduldet, müssen das Land aber nun bis spätestens Juli 2019 verlassen. Das ist einem offiziellen Statement der amerikanischen Heimatschutzbehörde Homeland Security zu entnehmen. Sie kündigte an, dass der Schutzstatus der Haitianer im Sommer 2019 aufgehoben wird. Danach würden sie als illegale Einwanderer behandelt werden. Betroffen von dieser Ankündigung sind rund 69.000 Menschen, die nach dem Erdbeben auf das amerikanische Festland geflohen waren.

US-Behörden halten die Maßnahme für „längst überfällig“

Nach Aussagen der zuständigen Behörden hat sich die Lage in Haiti inzwischen so entspannt, dass man es verantworten könne, die Betroffenen zurückzuschicken. Wissenschaftler der University School of Law in New York sehen das jedoch anders. Sie gaben in einer Studie im Oktober 2017 an, dass in Haiti noch immer vernünftige Unterkünfte fehlen und auch die Versorgung mit Lebensmitteln bis dato Lücken aufweist. Sie verweisen in ihrer Studie darauf, dass nicht nur das Erdbeben von 2010 schwere Spuren hinterlassen hat. In Haiti hat erst im letzten Jahr Hurrikan „Matthew“ erneut schlimme Schäden angerichtet, wodurch viele Resultate der erfolgreichen Wiederaufbaumaßnahmen vernichtet wurden. Eine Hoffnung haben die betroffenen Haitianer. Emmanuel Dubourg, ein Mitglied des kanadischen Parlaments, kündigte bei einer der Protestkundgebungen an, dass die in den USA lebenden Erdbebenflüchtlinge unter erleichterten Bedingungen nach Kanada auswandern können.

Wissenswerte Fakten zum Erdbeben in Haiti

Das Erdbeben, das zu einer Massenflucht aus dem Inselstaat geführt hatte, ereignete sich am 12. Januar 2010 und hatte eine Stärke von 7,0. Das Epizentrum lag nur wenige Kilometer von Port-au-Prince entfernt. Das Erdbeben von 2010 forderte offiziellen Angaben zufolge 316.000 Todesopfer. Es hatte so zerstörerische Auswirkungen, dass rund 1,85 Millionen Menschen obdachlos wurden. Nach dem Beben brach eine Cholera-Epidemie aus. Bis zum November 2010 wurden mehr als 121.000 Erkrankungsfälle gemeldet. Im März 2011 wurde die Zahl der Infizierten offiziell auf rund 271.00 erhöht. Nach den Einschätzungen der New Yorker Wissenschaftler ist das Cholera-Risiko in Haiti noch immer nicht vollständig gebannt. Dazu haben vor allem die Folgen der schweren Hurrikane beigetragen, von denen der Inselstaat von 2010 bis heute getroffen wurde.

Quelle: LA Times

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