Deutschland gilt innerhalb der EU als das Vorzeigeland schlechthin und teilt sich mit Frankreich den Platz der wirtschaftsstärksten Länder der EU. Zu verdanken ist das, aktuellen Untersuchungen der EU-Kommission zufolge, vor allem dem Fleiß der deutschen Arbeitnehmer.
In der Untersuchung wurde die vereinbarte Wochenarbeitszeit mit der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit verglichen. In Deutschland wurden im Schnitt 37,7 Wochenstunden Arbeitszeit per Arbeitsvertrag vereinbart. Tatsächlich arbeiten die Menschen im Schnitt aber 40,5 Wochenstunden. Das macht durchschnittlich drei Überstunden pro Woche und damit ist Deutschland das Land, mit den meisten Überstunden in der gesamten EU, so der EU-Sozialkommissar László Andor.
Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland nicht gefährdet
Bei der Zahl der Überstunden und der Arbeitszeit hat jedes Land seine Eigenheiten. Am Ende zähle aber nur, dass die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt, so László Andor. Außerdem müssen die Vorgaben der EU-Arbeitszeitrichtlinie eingehalten werden. In Deutschland ist diese Einhaltung im Allgemeinen gegeben.
Zu einer etwas anderen Auffassung kommt dagegen eine Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dessen Erkenntnissen zufolge wird gerade einmal die Hälfte der geleisteten Überstunden in Deutschland bezahlt. Auch beim Ausgleich der Mehrarbeit durch Freizeit gibt es nur in der Hälfte der Fälle einen positiven Bescheid vom IAB.
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