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DB startet bundesweit ersten Batteriezug-Test

Retro steam train

Ab dem kommenden Montag startet in Baden-Württemberg ein bundesweit erster Test eines Batteriezuges im Fahrgastbetrieb. Das gaben die Deutsche Bahn und Alstom bekannt. Ab Februar soll der Test auf Bayern ausgeweitet werden.

Ziel ist es, den Bahnbetrieb klimafreundlicher zu gestalten. Bereits am wird die Battery Electric Multiple Unit (BEMU) den Testbetrieb aufnehmen. Es ist der erste voll zugelassene Batteriezug von Alstom. Den emissionsarmen Fahrzeugtyp betreibt die Deutsche Bahn (DB) mit der Regionalverkehrstochter DB Regio. Zusätzlich findet ab 05. Februar 2022 ein Test in Bayern statt. Bis Anfang Mai 2022 soll der Batteriezug getestet werden.

Deutsche Bahn will bis 2040 klimaneutral sein

Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom, verspricht sich von dem Testbetrieb wichtige Daten aus der Praxis. Bereits seit 2016 arbeite Alstom zusammen mit der Bahn an einer „effizienten, kostengünstigen Batterietechnologie zur Überbrückung der nicht-elektrifizierten Lücken im deutschen Schienennetz“.

Von Seiten der Bahn heißt es, dass man sich das Ziel gesetzt habe, bis 2040 klimaneutral zu werden. DB Regio-Chef Dr. Jörg Sandvoß sprach von einem „großen Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Bahn in Deutschland“. Auch die DB Regio will Praxiserfahrungen mit dem aktuell angedachten Test sammeln.

Entwicklung des Batteriezugs gefördert

Bereits seit 2016 entwickelt Alstom in Zusammenarbeit mit der TU Berlin und der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) den batterie-elektrischen Zug. Gefördert wird das Vorhaben unter anderem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Der Batteriezug gilt dabei als vielversprechender Nachfolger für Dieselzüge in Deutschland. Aktuell werden rund 450 Linien im deutschen Schienennetz von Dieselzügen befahren. Lob kommt auch von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Er spricht von der großen Bedeutung der alternativen Antriebstechniken auch im Bahnbetrieb für die allgemeine Verkehrswende. Nach und nach sollen Batterie- oder Wasserstoffzüge überall dort, wo der Bau von Oberleitungen schwierig, zu teuer oder erst in Zukunft realisierbar ist, eingesetzt werden.

Wo fährt der neue Batteriezug?

Der neue Batteriezug soll für den Testzeitraum in Baden-Württemberg auf der Strecke Stuttgart-Horb an Werktagen unterwegs sein. An Samstagen und Sonntagen soll die Linie Pleinfeld-Gunzenhausen im Fränkischen Seenland bedient werden. Durch diese Vorgehensweise erreicht man eine hohe Laufleistung des Zuges einerseits, kann aber auch unterschiedliche Streckenprofile testen. In Baden-Württemberg soll die Aufladung während der laufenden Fahrt erfolgen, in Bayern findet sie an elektrifizierten Ziel- und Startbahnhöfen statt.

Grund dafür ist die fehlende Elektrifizierung der zwischen den Bahnhöfen gelegenen Strecken. Neben dem Batteriezug produziert Alstom auch Wasserstoffzüge. Diese sind optimiert für Langstrecken, während die Batteriezüge für kurze Linien oder Strecken mit nicht-elektrifizierten Abschnitten geeignet sind.

Quelle: Deutsche Bahn

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