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Buschbrände in Kalifornien: Wie ist der aktuelle Stand?

Schon jetzt steht fest, dass durch die Buschbrände in Kalifornien im Jahr 2018 mehr als das doppelte der Fläche zerstört wurde, die den Waldbränden im Jahr 2017 zum Opfer fielen. Die größten Probleme bereiten das Hill Fire, das Woolsey Fire und das Feuer im Butte County.

Inzwischen gibt es offizielle Bestätigungen der Behörden, dass die Buschbrände in Kalifornien mittlerweile neun Todesopfer gefordert haben. Fünf der Opfer schafften die Flucht vor den Flammenwänden mit dem Auto nicht. Die anderen Opfer haben offenbar die Geschwindigkeit der Feuerwalzen unterschätzt. Sie wurden in der Nähe ihrer niedergebrannten Häuser gefunden.

Paradise gleicht einem Kriegsschauplatz

Die Bürgermeisterin der von den Flammen überrollten Stadt Paradise, Jody Jones, gab gegenüber dem Nachrichtensender CNN an, dass in zahlreichen Stadtteilen 80 bis 90 Prozent der Wohnhäuser vernichtet wurden. Momentanen Schätzungen zufolge fielen dort etwa 1000 Gebäude den Flammen zum Opfer. Eine Grundschule in Paradise brannte vollständig nieder, eine zweite Grundschule wurde schwer geschädigt. Außerdem hat die Stadt, in der normalerweise etwa 26 000 Menschen leben, einen erheblichen Teil ihres Geschäftsviertels verloren. Wie groß das Ausmaß der Schäden des Feuers im Butte County tatsächlich ist, werden erst die nächsten Tage zeigen.

Wie ist die Lage am Woolsey Fire und am Hill Fire?

Allein das Woolsey Fire hat dafür gesorgt, dass rund 200 000 Menschen evakuiert werden mussten. Obwohl auf den als Evakuierungsstrecken alle Fahrspuren nur in eine Richtung freigegeben wurden, kam es zu massiven Staus. Besonders von den Staus betroffen war der Pacific Coast Highway. Er ist die wichtigste Nord-Süd-Tangente an der kalifornischen Pazifikküste und auch im „Normalbetrieb“ stark staugefährdet. Viele Flüchtende fuhren deshalb in Richtung Pazifikküste und brachten sich und ihre Haustiere am dortigen Strand in Sicherheit.

Derzeit kämpfen die Firefighter am Woolsey Fire unter anderem darum, den Campus der Pepperdine University vor den Flammen zu schützen. Am späten Freitagnachmittag (Ortszeit) gab ein Sprecher des LA Fire Departments an, dass die ersten Flammenwände West Hills erreicht haben. Das Woolsey Fire bedroht also inzwischen auch direkt die dicht besiedelten Gebiete von Los Angeles. In einigen vom Woolsey Fire bedrohten Regionen fiel der Strom aus. Die Mobilfunknetze waren derart überlastet, dass die Menschen von Haus zu Haus gehen mussten, um ihre Nachbar vor der herannahenden Gefahr zu warnen. Andere wachten durch den Lärm der Löschhubschrauber auf, die zu dieser Zeit noch fliegen konnten.

Die Arbeit der Feuerwehren wird durch die ungünstigen Bedingungen erheblich erschwert. So sorgte beispielsweise der kräftige Wind dafür, dass die Löschhubschrauber längere Zeit am Boden bleiben mussten. Noch sind am Hill Fire und am Woolsey Fire nicht so viele Feuerwehrleute im Einsatz, wie tatsächlich für eine effiziente Eindämmung nötig wären. Auch die eingesetzte Technik reicht nicht aus. Der Grund dafür ist, dass derzeit so viele Buschbrände in Kalifornien wüten. Jerry Brown und sein gerade eben erst gewählter Nachfolger Newsom haben deshalb um Unterstützung aus anderen US-Bundesländern und durch die Nationalgarde gebeten.

Quelle: LA Times, CNN, LA Fire Department

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