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Berliner Studenten künftig unter Zeitdruck

Der am 11. Dezember 2014 vom Verwaltungsrat des Berliner Studentenwerks gefasste Beschluss ist eine echte Hiobsbotschaft für Studenten: Sie dürfen künftig nur noch für den Zeitraum von fünf Jahren ein Zimmer in einem der zum Studentenwerk gehörenden Wohnheim anmieten. In der Vergangenheit war das in den 34 Wohnheimen bis zu sieben Jahre möglich. Platz war und ist dort für insgesamt 9.409 Studenten. Die neue Regelung soll für alle Mietverträge angewendet werden, die ab April 2015 unterzeichnet werden.

Die Gründe für die Verkürzung der Mietdauer in Berliner Wohnheimen

Die Studentenvertretungen brachten zum Ausdruck, dass das Studentenwerk Berlin damit verschleiern möchte, dass das Platzangebot in den Studentenwohnheimen der wachsenden Nachfrage schon länger nicht mehr gerecht werden kann. An den mehr als dreißig Universitäten und Hochschulen der Stadt werden derzeit rund 160.000 Studenten gezählt. Allein an den vier Universitäten von Berlin sind etwa 100.000 Studenten pro Semester eingeschrieben. Etwa 5.000 der Studenten in den Wohnheimen sind nach aktuellen Erhebungen von der Verkürzung der maximal möglichen Mietdauer betroffen. Nach den ursprünglichen Plänen des Verwaltungsrats sollte es sogar nur noch für vier Jahre möglich sein, sich ein Zimmer in einem der Wohnheime des Studentenwerks mieten zu können.

Studentenvertretungen wenden sich massiv gegen die Veränderungen

Gegen den Beschluss des Verwaltungsrats des Berliner Studentenwerks ist eine Petition verfasst worden, die bis dato bereits rund 550 Studenten unterzeichnet haben. Das Studentenwerk hält dagegen. Der Pressesprecher des Berliner Studentenwerks, Jürgen Morgenstern, hält die Proteste der Studenten für übertrieben. Er verwies dabei auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2012, in dessen Folge die Belegungskonzepte durch die Studentenwerke zwangsweise überarbeitet werden mussten. Die Studentenvertretung wirft dem Studentenwerk vor, mit der Maßnahme „die Statistik schönen“ zu wollen. Momentan haben in Berlin nur etwa sechs Prozent der Studenten die Chance auf ein Zimmer in einem Wohnheim. Dieser Wert liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt. Kritik von der Studentenvereinigung gab es auch daran, dass vom Senat und dem Studentenwerk schon seit Jahren eine Erhöhung der Anzahl der verfügbaren Zimmer versprochen wurde. Im Gespräch war ein Ausbau um mindestens 5.000 Plätze in Wohnheimen. Realisiert wurde dieses Versprechen bisher noch nicht.

Quelle: Tagesspiegel

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