Die ersten Fälle von
Welche Erkenntnisse hat das RKI bisher zu den Affenpocken?
Bei der Mehrheit der gemeldeten Fälle steht fest, dass sich die Betroffenen nicht bei Reisen in die endemischen Gebiete des Affenpockenvirus infiziert haben. Stattdessen fand die Übertragung bisher mehrheitlich bei intensiven Körperkontakten statt. Das RKI benennt dabei explizit sexuelle Kontakte zwischen Männern. Dabei gibt es eine gute Nachricht, denn die Menschen, die bisher an den Affenpocken erkrankt sind, weisen überwiegend keinen schweren Verlauf auf. Ärztinnen und Ärzte sind angehalten, sich mit dem Erscheinungsbild der Erkrankung zu beschäftigen. Eigens dafür hat das RKI ein Flussschema mit Anweisungen zum Umgang mit Verdachtsfällen veröffentlicht.
Mit Imvanex steht bereits ein Impfstoff gegen die Affenpocken zur Verfügung
Im Impfstoff Imvanex sind laut Angaben der European Medicines Agency (EMA) modifizierte Viren der Gattung „Ankara“ enthalten. Dabei handelt es sich um lebende Viren, die für das Impfserum abgeschwächt werden. Die „Ankara“-Viren sind enge Verwandte der klassischen Pockenviren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat zusammen mit dem RKI bereits eine Impfempfehlung erarbeitet. Danach sollen vorerst nur enge Kontaktpersonen von Erkrankten geimpft werden. Eine Immunisierung wird auch für medizinisches Personal empfohlen, das Kontakt zu Erkrankten ohne ausreichende Schutzkleidung hatte. Der dafür in Deutschland und der gesamten Europäischen Union verfügbare Impfstoff erhielt bereits im Juli 2013 eine Zulassung.
Was ist zur Affenpockenimpfung wissenswert?
Wer zu den älteren Generationen gehört und eine Pockenimpfung nachweisen kann, benötigt eine einmalige Dosis des Impfstoffs Imvanex als Ergänzung und Auffrischung. Für jüngere Menschen, die noch keine Grundimmunisierung gegen Pocken haben, empfiehlt die STIKO zwei Impfungen mit einem Abstand von mindestens 28 Tagen. Diese Empfehlung gilt auch für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Wie bei jedem Impfstoff können auch bei Imvanex unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Nach den Angaben der EMA klagen etwa 10 Prozent der geimpften Personen über kurzzeitige Schmerzen an der Einstichstelle oder über Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen sowie Müdigkeit. Der gegen die Affenpocken wirksame Impfstoff Imvanex darf Menschen nicht verabreicht werden, die allergisch auf Gentamicin, Benzonase und Hühnereiweiß reagieren.
Quelle: RKI, EMA
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