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Absturz des Weltraumlabors „Tiangong 1“ steht unmittelbar bevor

Bei „Tiangong 1“ handelt es sich um einen von China betriebenes Weltraumlabor, das schon seit dem Sommer 2016 nicht mehr auf die Befehle des chinesischen Raumfahrtzentrums reagiert. Die Beobachtungen zeigen, dass der Sinkflug inzwischen weit fortgeschritten ist. Das Weltraumlabor wird schon bald abstürzen. Einige Bauteile werden dabei den aktuellen Einschätzungen zufolge nicht in der Atmosphäre verglühen. Dabei handelt es sich nach den Berechnungen australischer Weltraumexperten hauptsächlich um die Treibstofftanks. Wo sie auf der Erde einschlagen, kann derzeit noch niemand vorhersagen. Erwartet werden die Einschläge voraussichtlich im April 2018.

Was sollte man über das Raumlabor „Tiangong 1“ wissen?

Das Raumlabor bringt es auf eine Gesamtmasse von 8,5 Tonnen. Es ist 10,4 Meter lang und weist ohne die knapp 33 Quadratmeter großen Solarsegel einen Durchmesser von 3,35 Metern auf. Während der Zeit, in welcher es kontrolliert werden konnte, lag seine durchschnittliche Umlaufbahn auf Höhen zwischen 362 und 380 Kilometern. Für eine Umrundung der Erde benötigte es etwa 1,5 Stunden. „Tiangong 1“ wurde am 29. September 2011 mit einer Trägerrakete des Typs „Langer Marsch F2“ vom Kosmodrom Jiuguan ins All gebracht. Die erste Besatzung trat ihren Dienst im Raumlabor im Juni 2012 an.

Was bedeutet der Verlust von „Tiangong 1“ für die chinesische Raumfahrt?

Im September 2016 schickten die Chinesen den Nachfolger „Tiangong 2“ ins All. Sie ist 13 Tonnen schwer und bringt es auf eine Länge von neun Metern. Das neue Weltraumlabor ist so ausgestattet, dass es über einen Zeitraum von bis zu zwanzig Tagen mit bis zu drei Astronauten besetzt werden kann. Bisher wurden zwei erfolgreiche Koppelungen mit Raumtransportern durchgeführt. Im Oktober 2016 brachte „Shenzhou 11“ zwei Astronauten, von denen die Funktionen des neuen Weltraumlabors getestet wurden. Im späten Frühjahr 2017 dockte der Frachter „Tianzhou 1“ an, der das Weltraumlabor mit Treibstoffnachschub versorgte. Der Raumfrachter soll voraussichtlich im Dezember 2017 erneut andocken. Das Ziel beider Raumlabore ist wissenschaftlicher Natur und soll dazu beitragen, die Voraussagen von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis zu verbessern.

Quelle: n-tv, raumfahrer.net

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