Vor allem der sich in Deutschland sehr drastisch zeigende Lehrermangel sorgt nicht nur für zahlreiche Unterrichtsausfälle, sondern bewirkt auch eine permanente Überbelastung der vorhandenen Lehrkräfte. Der
Weltlehrertag soll auf die immense Bedeutung der Bildung aufmerksam machen
Mit dem Weltlehrertag hat die UNESCO im Jahr 1994 einen internationalen Aktionstag ins Leben gerufen. Er soll zeigen, welche Rolle die Lehrerinnen und Lehrer in der globalen Bildungspolitik und der Allgemeinbildung sowie Berufsausbildung der zu den Vereinten Nationen gehörenden Staaten spielen. Im Jahr 2024 stehen die offiziellen Veranstaltungen der UNESCO zum Weltlehrertag unter dem Motto „Lehrerstimmen: Hin zu einem neuen Gesellschaftsvertrag für Bildung“. Dabei geht es darum, dass die Erfahrungen und das Wissen der Lehrkräfte noch stärker als bisher in die allgemeine Bildungspolitik einfließen müssen. Außerdem ist sich die UNESCO der Problematik der Rahmenbedingungen bewusst, die viele junge Menschen an einer beruflichen Ausbildung zu Lehrerinnen und Lehrern hindern. Auch das beweisen die Inhalte der Ehrenveranstaltung, die von der UNESCO selbst ausgerichtet wird.
Lage für Lehrer und Lehrerinnen in Deutschland ist brisant
Offiziellen Statistiken zufolge fehlten im Schuljahr 2023/2024 bundesweit rund 14.500 Lehrkräfte. In vielen Bundesländern führte das dazu, dass zur Abdeckung des Fachunterrichts auf sogenannte Quereinsteiger zurückgegriffen werden musste. Beispielsweise in Sachsen-Anhalt machten sie zeitweise bereits rund die Hälfte aller Neueinstellungen aus. Eine Entspannung der Lage in den Schulen ist nicht in Sicht. Aktuelle Hochrechnungen belegen, dass sogar mit einer deutlichen Verschärfung der Situation gerechnet werden muss. Bis zum Jahr 2035 könnten in Deutschland (je nach Quelle) zwischen 65.000 und 85.000 Lehrkräfte mit pädagogischer Ausbildung fehlen. Spätestens dann sind auch die deutschen Bundesländer vom Lehrermangel betroffen, in denen das Thema Lehrermangel aktuell noch keine große Rolle spielt.
Viele Länder haben zusätzlich einen nationalen Lehrertag
Schon vor der Einführung des Weltlehrertags der UNESCO entschlossen sich die Regierungen vieler Länder, die Arbeit ihrer Lehrkräfte mit einem besonderen Ehrentag zu würdigen. In Bolivien wird ein Lehrertag am 6. Juni eines jeden Jahres bereits seit 1924 gefeiert. Mexiko führte den Lehrertag am 15. Mai sogar schon 1917 ein. Der erste Dienstag im Mai als nationaler Lehrertag in den USA geht auf eine Initiative von Eleanor Roosevelt zurück. Viele afrikanische Länder feiern den nationalen Lehrertag am 28. Februar. Sogar in der ehemaligen DDR gab es einen solchen Ehrentag. Er fand am 12. Juni eines jeden Jahres statt.
Quelle: UNESCO, Institut für Wirtschaft, Kultusministerkonferenz
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