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11.11. – Beginn der „fünften Jahreszeit“

Am Freitag ist es wieder so weit: Pünktlich um 11.11 Uhr übernehmen in den deutschen Karnevalshochburgen die Närrinnen und Narren den symbolischen Rathausschlüssel in Empfang. In Deutschland ist diese Tradition vor allem im Rheinland anzutreffen. Bis zum Aschermittwoch gibt es Prunksitzungen der Karnevalsvereine sowie zahlreiche Veranstaltungen, die unter der Bezeichnung Fasching auch in anderen Vereinen gefeiert werden. Gastronomen nutzen den Fasching, um mit Events für jedermann zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Der Karneval hat schon eine lange Tradition

Historiker haben inzwischen herausgefunden, dass eine Art Fasching bereits im dritten Jahrtausend vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung im Zweistromland gefeiert wurde. Im alten Babylon war der Karneval nach einer mittlerweile entdeckten Inschrift die Zeit, in denen Sklaven und Herren gleichgestellt waren. Diese Besonderheit zieht sich bis heute durch den Karneval. Die Anfänge des Faschings wurden als Feste zur Ehrung verschiedener Götter veranstaltet. In Griechenland wurde der frühe Fasching Apokries genannt und galt als Huldigung von Dionysos, während im alten Ägypten die Göttin Isis und im alten Rom der Gott Saturnus mit dem Karneval geehrt wurde. Rom ist auch für die Tradition des Konfettiwerfens verantwortlich. Das Konfetti ist der Nachfolger der Rosenblätter, mit denen sich die Menschen beim Karneval in Rom überschütteten.

Dass der Karneval bereits im Mittelalter auch Deutschland erreicht hatte, wird aus einem Eintrag im Eidbuch der heutigen Karnevalshochburg Köln deutlich. Dort wurde im Jahr 1341 vermerkt, dass die Stadtverwaltung den Karnevalsgesellschaften keine Zuschüsse mehr zahlen wollte. Damals wurde der Karneval in Köln als „Fastelovend“ bezeichnet. Kurioserweise wurde der Karneval sowohl im 15. Als auch im 17. Jahrhundert durch Kostümierungsverbote kurzzeitig eingeschränkt. Dass die Narretei auch in Nürnberg schon früh Einzug hielt, wird durch die „Schembartläufe“ des 14. Und 15. Jahrhunderts belegt.

Der Karneval ist ein international begangenes Event

Während im deutschsprachigen Raum vor allem die politische Satire den Rosenmontag bestimmt, steht in anderen Ländern die pure Lebensfreude im Vordergrund. Das typischste Beispiel dafür ist der Karneval in Rio de Janeiro, bei dem die Galaauftritte der Sambaschulen im Sambódromo den Höhepunkt bilden. Sie finden ab Freitag in der Woche vor dem Aschermittwoch statt und ziehen Touristen aus aller Welt an. Die Paraden, die gleichzeitig als Wettbewerb der Sambaschulen gewertet werden, beginnen jeweils um 21.00 Uhr Ortszeit und dauern bis zu zehn Stunden. Diese Tradition der Lebensfreude holen sich viele Karnevalsvereine mittlerweile auch nach Deutschland, in dem für die Prunksitzungen und andere Faschingsveranstaltungen Auftritte von Sambatänzerinnen gebucht werden.

Quelle: liesa.globo.com, koeln.de

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