Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Wird nanostruktiertes Glas das Speichermedium der Zukunft?

Schon der Übergang von der Festplatte zum Flash-Speicher war ein gewaltiger Sprung in der Entwicklung der Technik der externen Speicher. Derzeit vollzieht sich eine weitere interessante Entwicklung von der konventionellen Festplatte hin zum SSD-Speicher. Das die Forschung damit noch lange nicht „am Ende der Fahnenstange“ angekommen ist, zeigt sich in den aktuellen Ergebnissen, die Wissenschaftler der Southampton University soeben präsentiert haben. Sie nutzen nanostrukturiertes Glas, bei dem Daten blitzschnell und in großer Menge fünfdimensional gespeichert werden können.

Glas ist ein Speicher für die Ewigkeit

Festplatten haben allein schon aufgrund der beweglichen Teile eine sehr begrenzte Lebensdauer. Diese kann mit den SSD-Speichern und Flash-Cards bei Weitem übertroffen werden. Doch es geht noch besser: Das nanostrukturierte Glas, da am Optical Research Centre der Southampton University entwickelt wurde, hat bei Zimmertemperatur eine fast unbegrenzte Lebensdauer. Selbst bei einer Umgebungstemperatur von 190 Grad Celsius bescheinigen die Wissenschaftler dem nanostrukturierten Glas eine theoretische Lebensdauer von fast 14 Milliarden Jahren. Die Erforschung von Glas als Speichermedium ist keine ganz so neue Idee, wie es scheint, denn bereits Versuche aus dem Jahr 2013 belegten, dass sich Glas zur dauerhaften Speicherung von Daten eignet.

Naostrukturiertes Glas bietet eine gigantische Kapazität

Derzeit sind einzelne externe Festplatten mit acht Terabyte die Modelle auf dem Markt, die die größte Speicherkapazität zu bieten haben. Bei den SSD-Speichern und Flash-Speichern sind die Kapazitäten noch längst nicht in diesem Bereich angekommen. Nur mit kompletten Racks (Arrays) aus mehreren Dutzend Festplatten lassen sich Speicherkapazitäten im dreistelligen Terabyte-Bereich erzielen. Allerdings sind solche Arrays ziemlich großvolumig, bringen mehr als zwanzig Kilogramm auf die Waage und verursachen Investitionskosten von teilweise mehr als 25.000 Euro.

Ein rundes Scheibchen aus nanostrukturiertem Glas lässt sich preiswert herstellen, wiegt nur wenige Gramm und bringt gerade einmal die Größe eines Zwei-Euro-Stücks mit. Hinter einem solchen Objekt würde man kaum eine große Speicherkapazität vermuten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Auf dem münzgroßen Scheibchen lassen sich unglaubliche 360 Terabyte Daten speichern. Sowohl das Beschreiben als auch das Auslesen erfolgt mit Femtosekunden-Lasern, deren Herstellung ebenfalls immer günstiger wird. Deshalb bleibt nur zu hoffen, dass es den Wissenschaftlern der Southampton University gelingt, passende Partner für die kommerzielle Herstellung von Laufwerken und Speicherscheiben zu finden.

Quelle: offizielle Website der Southampton University

About Author